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Wiegand, Theodor; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Antike Denkmäler (Band 4, Heft 2): Die altattische stehende Göttin in Berlin — Berlin, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.3764#0004
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Abb. 1. Vorderansicht des Kopfes der stehenden Göttin. Aufnahme von W. Hege

Ausgezeichnet ist die Erhaltung in Anbetracht des Schicksals, dem die Mehrzahl der Bodenfunde ausgesetzt zu sein pflegt.
Das Gesicht ist bis auf eine leichte und nicht entstellende Verletzung des linken unteren Augenlides und der linken Wange völlig
intakt. Insbesondere sind die Nase und der Mund, auch das rechte Auge und die Ohren in vortrefflichem Zustand. Dasselbe
gilt für das Haar, wo nur hinter dem rechten Ohr eine kleine Verletzung, kaum i qcm groß, erfolgt ist; die Krone zeigt nur auf
der Rückseite eine ähnliche leichte Absplitterung, die schon im Altertum geschehen ist, wie die Patina beweist. Der Hals ist et-
was unterhalb der Schmuckkette gebrochen, die Bruchflächen passen scharf aufeinander. Die bei dem Bruch zerstörte linke Spitz-
knospe des Schmuckes ist in Marmor modern ergänzt und in die Bruchfläche eingesetzt. Vorzüglich erhalten sind, bis auf ganz
geringe oberflächliche Kratzlinien, die Hände und die nackten Unterarme. Nur an der rechten Hand ist am Übergang vom ersten
zum zweiten Glied des Zeigefingers eine Absplitterung zu verzeichnen. Am rechten Fuß ist der vordere Teil der großen Zehe bis
zum halben Nagel bestoßen und an der dritten Zehe der Nagel fast ganz zerstört, auch die Sandalenriemen zeigen mehrere Be-
stoßungen. Der linke Fuß ist bis auf die Spitze der zweiten Zehe und bis auf das fast ganz abgesplitterte Vorderglied der
kleinen Zehe gut erhalten.

Die Hauptbeschädigung der Statue erfolgte in moderner Zeit: durch den Körper ziehen sich zwei wagrechte Schnitte, die
durch absichtliches Zerteilen verursacht sind. Der erste liegt dicht unter dem Überschlag des Gewandes, der zweite geht durch
die Oberschenkel etwa 5 cm unterhalb des Umschlagtuches. Die Schnittränder sind durch Verkittung und neue Färbung des
 
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