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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0009
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ne sie verborgen geblieben wären und welche ich
längst zu wissen gewünscht. Sie gab mir Anwei-
sung/ wie ich meinen Verstand recht brauchen,
und mich von dem, was Wahrheit und Gewiß-
heit ist, deutlich überführen sollte, sie erzählte mir
die Geschichte des menschlichen -Verstandes so deut-
lich und ordentlich, daß ich davon sehr weise
ward. Sie wußte mit ausnehmender Bered-
samkeit und durchdringenden Scharfsinn von
Gott dem Urheber aller Dinge, von seiner All-
macht, von seiner Vorsorge, von denen Ab-
wechselungen in Der Regierung der sichtbaren
Welt zu reden, daß ich ihr ganze Tage und Näch-
te hätte zuhören wollen. Mein Vertrauen zu
meiner Führerin nahm täglich zu, und zwar Deß-
wcgen, je mehr annehmliches, rührendes, weises
und unerwartetes ich von ihr hörte.
Itzt fieng sie an, mir die Person näher be-
kannt zu machen, welche ich zu kennen mir schon
so lange Zerr gewünschet hacre und Die ich mit ei-
nein so sehnlichen Verlangen suchte. Es war an
einem Morgen, als sie zu mir mit einer freundli-
chenMiene sagte: Freund, du suchst die Tugend?
Du rhust wohl, und zwar sehr wohl! denn dieses
ist die fürtreflichste Beschäftigung, welche man
in seinem Leben vornehmen kann. Die Tugend
ist das Angenehmste von der Welt, möchten es
Doch die verderbten Menschen glauben lernen!
Die Tugend ist ein Kind Des Himmels, und das-
jenige , welches von Den goldenen Zeiten noch in
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