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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0034
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länger als ich war, folglich muste ich mich recht
auf die Seite beugen, wenn ich etwas sehen woll-
te; und dieses war wohl der Mühe werth, daß
ich so zeitlich gekommen, und meinen Platz so
viele mal verändert hatte. Ich machte mir den-
noch sehr wenig aus dieser Unbequemlichkeit, aber
jetzo ösnete ein Schauspieler den Schauplatz, alle
meine Sinnen waren gleichsam itzo in meinen
Augen und in meinen Öhren beysammen; alle
meine übrigen Seelenkräfte schienen wie zernich-
tet zu seyn.
Ich besann mich erst bey den: Ende der er-
sten Handlung des Schauspieles, und nun fieng
ich an mich zu fragen: Was für ein Vergnü-
gen ich gehabt harre ? Es ist andem, mein Ver-
gnügen war groß, aber es war dennoch mit
demjenigen Vergnügen, so ich mir eingebildet
darre, nicht zu vergleichen. Dieses Misvergnü-
gen erweckte bey m-r einen Eckei, und dieser ließ
bey mir so viel Kaksinn, daß ich dieses Schau-
spiel genau untersuchte, und die dabey vorgegan-
genen Fehler anmerkre. Ich fand deren sehr
viel dabey, und nun fieng ich an, wider den
Auror diefts Schauspiels, wider die Schauspie-
ler, wider den Theatermeister und seine Auszie-
rungen des Schauplatzes und wider den Schnei-
der loszuziehen; denn es dünkre mich, daß keiner
von diesen Leuten diejenige Vollkommenheit errei-
chet harre, die er bey diesem Stücke hätte errei-
chen können, um es recht schön zu machen.
Dis
 
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