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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0072
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der Glückseligkeit in dieser Welt, kann man doch
nicht deutlich und leicht genug abhandeln.
Es wurde mir ohnlängst von einem bekäme
ren Philosophen und seinen emsigen Beschäfti-
gungen erzählet, die er in der einzigen Absicht
unternahm, sich zu einer wahren Größe empor
zu schw ngen. Er schloß sich zu ganzen Tagen in
5ine Studicrsiube ein, und entfernte sich von
den Menschen, um ein rechter Mensch zu werden.
Er verachtete die Erinnerungen der Natur, die
uns an einen mit Speisen besetzten Tuch, oder
in das Bttte Notlügen, und schien seine Ruhe
in dem tiefsten Nachdenken zu suchen- Seine
Finger waren von dem öfrern Führen der Feder
und des Zirkels ganz schmutzig, und seine Äugen,
die immer auf f ine P- piere gerichtet waren, hat-
ten schc n größrentheus ihn Schärfe verloren So
weit nur immer ein Sterblicher in Gedanken rei-
sen kann, so weit war unser Weltweiftr auch
gekommen. Der Raunz einer einigen Welt,
welcher erliche taufend Zahre für wele Millionen
Menschen geräumig genug gewesen war, dünkte
ihm zu enge. Seine Gläser und seine Einbil-
dung entdeckten neue Welten. Seine Feder und
seine Zirkel bestimmten die Größe derselben, und
was an ihm das Fruchtbarste war, seine Einbil-
dungskraft gab auch denenfelben Bewohner und
Regenten. Er erfand Sitten, welche sich für
die Einwohner einer Planetenwelt fch'ckn n. Er
bestimmte ihnen auch Glücks - und Unglücksfälle.
 
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