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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0080
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78

WM WM

Her es stark im Trinken gieng, daß dieser Herr
von Trinkviel allemal a!s eine Hauptperson nur
dazu gezogen ward. Ehre genug! doch schlechte
Ehre! weit gefehlt, daß dieselbe eine wahre -Ver-
ewigung zu nennen seyn sollte. Die kurze Dau-
er seiner Herrlichkeit raubet ihm diesen schönen
Namen. Eine Auszehrung, so von semem vie-
len Trmken herrührte, stürzte ihn von einem
Gipfel herunter, den er schon erstiegen zu haben
glaubte. In einer Zeit von vier Wochen hatte
seine Größe ein Ende, und er lag in der Erde.
Ich schreite nunmehro zum Zweck, und se-
tze die fehlgeschtagene Hoffnung noch mehrerer
Sehnsüchtigen itzt bey Seite. Herr Glücksteks
ist das Muster, was ich einem jeden vorstelle,
l>r gern groß werden will. Der verewigte Na-
me dieses großen Mannes lebet noch, und wird
ewig leben, ob er gleich schon seit einer geraumen
Zeit dis Anzahl der Sterblichen verlassen hat.
Das Glück war sem väterliches Erbtheil- Er
ward schon als ein Mann von sehr vielen tausend
Tbalern gebohren. Der Weg zu der wahren
Größe, nach dem Geschmack der heurigen Welt,
ward ihm schon in der Kindheit gezeigec. Man
brachte ihm nemlich die lobenswerrhe Wissen-
schaft bey, daß das Geld die vortreflickste Sa-
cke und der Ursprung unsere zeitlichen Glücks sey.
Sein reicher Vater harre von andern Eltern ge-
sehen, daß sie ihren Kindern die Buchstaben-
kennmiß in dem zartesten Alter bepbringen Er
ahmre
 
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