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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0098
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96 KAM WW
übereilet werde, mich selbst bey der öffentlichen
Uebung des Gottesdienstes nicht dadurch eines
erbaulichen und heilsamen Unterrichts beraube,
und meinem Nächsten einAergerniß gebe. Kaurn
harte ich mich mit dem Kopfe auf den Tisch ge-
leget, und kaum waren mir diesesmal die Äu-
gen zugefallen, als ich mich, wie es mich dünk-
te, auf einem weiten Platze befand, wo ich
eine zahlreiche Menge gewaffneter Kriegsleute ge-
wahr wurde. Ich sah ein großes, und nach
alter Arc eingerichtetes Gebäude vor Augen,
und hörte sagen: Daß es Zeu wäre hinein zu
geben. Es umgaben mich alsoforr sehr viele
Gattungen von Menschen, junge und alte,
männlichen und weiblichen Geschlechts; die sich
aber meinem Bedünken nach, alle in selr ame
Kleidungen verstecket harten, so daß ich keinen
erkennen konnte. Ich war wie verirrer, und
wußte nicht, wo ich hm sollte; als ich ein Frau-
enzimmer neben mir stehen sah, welches etwas
mehr als menschliche Eigenschaften an sich be-
merken ließ. Sie hatte einen Cypreffenkranz
auf dem Kopfe; der aber etwas größer als ein
solcher Kranz war, wie ihn die hiesigen Bräute
tragen. Zn der Hand trug sie ein Kreutz von
schwarzen Holze, und ihre Kleidung war schnee-
weiß. Aus ihrem Antlitze blickte ein lieblicher
Ernst, und aus den Augen strahlte ein recht
majestätisches Wesen. Ich ward sie kaum
gewahr, als ste mich bey der Hand ergriff, und
dleftWone sprach: Komm und siehe, was ich
dir zeigen will. In
 
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