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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0104
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IV2 «MtzS MtzS
Sie haken es mmlich für ihre Schuldigkeit, in
die Fußstapfen ihrer Vorfahren zu treten; und
würde ihnen sehr leid seyn, wenn man es ih-
nen vorrücken könnte, daß sie im geringsten
Stücke aus der Art geschlagen wären. Denn
Vas schlimmste ist, daß sie ihre Krankheit nicht
für eine Krankheit,, sondern für eine kluge Vor-
sichtigkeit halten, welche sie lieber mit den weifen
Alten, die gleichwohl auch zu leben gewußt , ge-
mein haben , als mit der sichern Welt so unbe-
lhukfam in den Tag hinein leben wollten. Wenn
ich nun älle bisse Umstände zusammen betrachte,
so kann man, nach der gemeinen Art zu reden,
diese Krankheit einen Aberglauben nennen/ Al-
lein es möchte mit besserm Rechte eine Schwind-
sucht des Verstandes heissen: denn man findet,
daß die Quelle und der Ursprung des ganzen Ue-
bels daher entsteht.
Ehe jene abergläubische Jungfer an jenen
einfältigen Zunggesellen verheyrachet wurde, hat-
te sie viele Nächte schlafloßzugebra^ wenn sie
gedachte, was sie einmal für einen Liebsten be-
kommen würde? und ob auch ihre Heyrath werde
glücklich seyn? ihre Mama lernte ihr deßwegen
eine Kunst, die sie von ihrer alten Großmama
gelernt zu haben vorgab, die aber auch gesagt,
daß sie dieselbe von ihrer Aeltermuner, die erliche
Neunzig Zahre geworden, gelernet hätte-
Sie mußte nemlich alle Nmjahrsabmde Vie
vier und zwanzig Buchstaben aus dem A B C
auf
 
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