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MTöchter, mit ihm zusammen an der Tafel; auch
»geht die Ehrfurcht für sie so weit, dass Nie-
»mand sie zu sehen bekommt 198). Unter Tau-
»send Hofleuten wird man kaum Einen finden,
»der mit Wahrheit sagen könnte, dass er die
»Eine oder die Andern gesehen hätte. Ja, als ein-
»mal die Grossfürstin krank wurde, und ein
»Arzt gerufen werden musste, so liess sic, che
»er in ihr Schlafzimmer geführt wurde, dieFen-
»ster dicht mit Tüchern verhängen, damit seine
»Augen sie nicht erblickten, und als er ihren
»Puls fühlen sollte, wurde der Arm sorgfältig
»mit einem feinen Schleier bedeckt, damit ihre
»Hand nicht durch seine Berührung verunrei-
»nigt würde. Wenn sie um frische Luft zuschöp-
»fen einmal ausfährt, so geschieht diess, jenach-
»dem die Jahreszeit es mit sich bringt, in einem
»Wagen oder Schlitten, die völlig verschlossen
»sind 199). Allein wenn sie sich in die Kirche be-
»giebt, so geht sie von dem Pallaste an bis da-
»hin durch einen Gang, der von allen Seiten
»fest verwahrt ist, und an gewöhnlichen Sonn-
»und Feiertagen hält ein Fräulein über ihrem
»Haupte einen runden Schirm an einem schma-
 
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