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Ausstellung Chinesische Malerei der Gegenwart <1934, Berlin; Düsseldorf> [Editor]; Preussische Akademie der Künste [Contr.]; Gesellschaft für Ostasiatische Kunst [Contr.]
Ausstellung Chinesische Malerei der Gegenwart: veranstaltet unter Förderung durch die Regierung der Chinesischen Republik von der Gesellschaft für Ostasiatische Kunst und der Preußischen Akademie der Künste Berlin. 20. Januar bis 4. März — Berlin: Würfel, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.66378#0011
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Geschäftsführer des Ostasiatischen Vereins Hamburg-Bremen; Herr
Dr. L. Reidemeister, Kustos a. d. Staatlichen Museen, Berlin;
Herr Dr. Erwin Rousselle, Direktor des China-Instituts, Frank-
furt a. M.; Herr Dr. M. Th. Strewe, Berlin; Herr Legationsrat
Beue Tann, Berlin; Herr W. V. Ting, Stellvertretender Direktor
des China-Instituts, Frankfurt a.M.
Vorwort
Wir leben heutzutage in einer Zeit der Technik. Die Zeit der Technik
hat uns die Verkehrsmittel geschenkt, durch die wir in der Lage sind,
uns aus großer Entfernung miteinander auf dem schnellsten Wege zu
verständigen. So haben wir im 20. Jahrhundert der Technik vieles zu
verdanken, was den Menschen früherer Jahrhunderte nicht vergönnt
war.
Man glaubt allgemein, daß die Zeit der Technik allein schuld daran
sei, die Eigentümlichkeiten der Völker aufgehoben zu haben. Die
Sitten und Gebräuche der verschiedenen Völker seien dadurch mehr
oder weniger gleichgeschaltet. Eine Art Normierung habe sich heraus-
gebildet. In der Tat finden wir, wenn man durch Europa reist, eine
gewisse Gleichartigkeit überall. Sie betrifft fast alles: die Gebäude,
das Essen, die Kleidung, die Kunst, die Musik usw.
Jedoch möchte ich bezweifeln, ob die Zeit der Technik wirklich allein
Schuld daran hat, diese Normierung herbeigeführt zu haben. Es mag
sein, daß es in manchen Fällen zutreffend ist, m. E. aber spielt die
Charakterfestigkeit des Volkes hier unbedingt eine maßgebende Rolle.
Besonders bei dem geistigen Schaffen muß man zunächst danach fra-
gen, ob dieses ein völkisches Schaffen ist. Geist fremden Ursprungs
kann niemals bei einem Volk so fest wurzeln wie der eigene, d. h. das

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