Akademie der Künste: Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin (1895 [1. Oktober 1894 - 1. Oktober 1895])

III. Persönliche Nachrichten.

Präsidium.
I

A. Änderungen.
Als Präsident der Akademie fungierte auch während des letzt-
verflossenen Jahres der Geschichtsmaler Professor Carl Becker,
nachdem dessen in der Sitzung des Gesamtsenats vom 30. Mai 1894
erfolgte Wiederwahl laut Allerhöchster Ordre vom 23. Juni 1894
die Bestätigung Seiner Majestät des Kaisers und Königs erhalten
hatte. Als sein Vertreter wirkte, nach bestimmungsmässig erfolgter
und vom vorgeordneten Minister durch Erlass vom 5. Juli 1894
bestätigter Wahl, wie im Vorjahre, der Vorsteher einer akademischen
Meisterschule für musikalische Komposition, Professor Dr. Martin
B1 u m n e r.
Bei der diesjährigen, statutengemäss im Monat Mai stattgehabten
Wahl des Präsidenten und seines Stellvertreters für das Geschäftsjahr
vom 1. Oktober 1895 bis Ende September 1896 lehnte Professor
Carl Becker eine eventuelle Wiederwahl wegen unzureichenden
Gesundheitszustandes ab, obwohl ihm mehrfach wegen Fortführung
der von ihm seit mehr als dreizehn Jahren zum Wohl und Ge-
deihen der Akademie geleiteten Geschäfte Vorstellungen gemacht
worden waren. Bei der sodann in der Sitzung des Gesamt-Senats
am 29. Mai 1895 stattgehabten Neuwahl des Präsidenten und seines
Stellvertreters wurde
der Architekt, Geheimer Regierungs-Rat Professor Hermann
Ende zum Präsidenten
und
der Komponist, Professor Dr. Martin Blumner als dessen
Vertreter
gewählt.
Die Wahl des Präsidenten ist mittelst Allerhöchsten Erlasses
vom 20. Juli und die Wahl des Stellvertreters des Präsidenten durch
den Minister am 15. August 1895 bestätigt worden.