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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1895 [1. Oktober 1894 - 1. Oktober 1895]

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Von diesem Künstler waren 118 Arbeiten im Kataloge ver-
zeichnet; 155 Zeichnungen in Blei, Kreide, Kohle und Sepia, die
zum Teil der Grossherzoglichen Kunstschule in Weimar, zum Teil
den Hinterbliebenen des Meisters gehörten, waren kollektiv an-
gegeben.
Die Vaterstadt des Professors Hans Gude, Christiania, hat
zu Ehren des siebzigsten Geburtstages Gudes eine Kollektiv-
Ausstellung seiner Ölgemälde, Aquarellen, Skizzen, Handzeichnungen
veranstaltet. Ausserdem ist daselbst durch ausgedehnte freiwillige
Spenden eine ,,Hans-Gude-Stiftung“ für Künsler begründet worden.
Am 4. Februar 1894 fand eine durch Verehrer und Ver-
ehrerinnen Anton von Rubinsteins in der Singakademie zu
Berlin veranstaltete Gedächtnisfeier statt. Die philharmonische
Kapelle vertrat den orchestralen Theil, während der Chor durch
zahlreiche Mitglieder des Cäcilienvereins, des philharmonischen Chors,
des Sternschen Gesangvereins, des Sängerbundes des Berliner
Lehrervereins und durch die Eleven des K. akademischen Instituts
für Kirchenmusik gebildet wurde. Die musikalische Leitung des
Ganzen hatte Professor Robert Radecke übernommen.
Am 22. Mai 1895 fand die Enthüllung des von Freunden des
verstorbenen Zweiten Ständigen Sekretärs der Akademie, Geheimen
Regierungsrats Professors Dr. Philpp Spitta, gestifteten und von
Professor Adolf Hildebrand-Florenz ausgeführten Grabdenkmals
Spittas auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof statt. Bei der
Feier hielt Professor Dr. Joachim die Gedenkrede und brachte
mit den Schülern der akademischen Hochschule für Musik eine von
Professor Heinrich von Herzogenberg komponierte Kantate
zum Gedächtnis des Entschlafenen zur Aufführung.
Eine Auszeichnung hervorragender Art, wie sie wohl noch keinem
Künstler früher erwiesen ist, hat Seine Majestät der Kaiser und
König am 13. Juni 1895 abends in Sanssouci dem Altmeister
Adolf Menzel zu teil werden lassen. Zu Hofe in gewöhnlicher
Art geladen, wurde der im schwarzen Frack Erschienene durch
den Kaiser, der die Kürassier-Uniform eines General-Adjutanten
der Friedericianischen Zeit angelegt hatte, mit einer Ansprache
des Inhalts empfangen, der grosse König habe durch die Schloss-
wache Kunde von der Anwesenheit Menzels erhalten und wünsche
ihn zu sehen. Hierauf wurde der Künstler in das Musikzimmer
 
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