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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1897 [1. Oktober 1896 - 1. Oktober 1897]

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Krolop, Franz, Königlicher preussischer Kammer- und Hof-
opernsänger, ordentlicher Lehrer an der Königlichen Hochschule für
Musik, wurde am 5. September 1840 zu Troja in Böhmen geboren,
besuchte das Gymnasium in Gitschin und studirte darauf in Prag
die Rechte, um nach bestandenen Prüfungen als Auditeur beim
Militär-Apellationsgericht in Wien einzutreten. Zwei Jahre nur
hielt er es bei der praktischen Rechtspflege aus, dann entschloss
er sich, seiner ursprünglichen Neigung zu folgen und als Sänger
zur Bühne zu gehen. Sein Lehrer in der Kunst des Gesanges,
Dr. Carl Schmidt, Bassist der Hofoper in Wien, verschaffte ihm
auch das erste Engagement zu Troppau in Schlesien, wo er als
Silva in Verdis Ernani auftrat. Von Troppau ging er nach Hannover,
von dort nach Köln, Gothenburg, Bremen, endlich nach Leipzig,
dessen Stadttheater damals unter Friedrich Haase’s Leitung stand.
1868 verheiratete er sich mit der berühmten dramatischen Sängerin
Vilma Voggenhuber, und 1872 folgte er einem Ruf Herrn von Hülsens
an die Königliche Oper in Berlin, der er bis zum Tode angehört
hat. Der Grundzug von Krolops künstlerischer Art war Natürlich-
keit und Liebenswürdigkeit. Wenn er auch in ernsten Rollen
hervorragendes leistete, wenn sein Pogner, Kaspar, Wasserträger,
Escamillo keinen Vergleich zu scheuen hatten, so gab er doch das
Eigenste und Beste in komischen Parthieen der Spieloper, wie
van Bett, Baculus, Schlosser in Aubers anmutiger Oper, oder in
Figuren di mezzo genere, wie dem Bombardon oder dem Waffen-
schmied. Es lebte in seinem Spiel etwas von der halbvergessenen
Improvisationskunst der Commedia dell’arte; es drängte ihn öfter,
das Ensemble zu Gunsten der eigenen Persönlichkeit zu durch-
brechen. Aus diesen Eigenschaften ergaben sich seine grossen
Vorzüge und seine kleinen Schwächen. Im Jahre 1888 wurde
Krolop als Lehrer für die schauspielerische Seite des Bühnen-
gesanges an die Königliche Hochschule für Musik berufen. Bis
kurz vor seinem Hingange erfreute er sich der besten Gesundheit,
er war ein eifriger Jäger und Turner. Da forderte ein anscheinend
unbedeutendes Leiden eine Operation, der er sich fröhlich und voll
bester Hoffnung unterzog. Wenige Tage später, am 30. Mai 1897,
war er tot.

Leu, August Wilhelm, wurde am 24. März 1819 zu Münster i. W.
geboren, wo sein Vater Gendarmerieoffizier war. Bereits in zartem
 
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