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ein Schüler des Holzschneiders Landells, der ihn aber auf das
Zeichnen für den Holzschnitt, besonders nach der Natur, statt auf
den Schnitt selbst hinwies, und vollendete seine Studien an der
Kunstschule im Somerset House, London. Zahlreiche Reisen in
Schottland und auf den Inseln (1841 und 1845), später am Rhein,
in Tyrol, in der Schweiz (1852) und in Italien (1866) erschlossen
ihm den Sinn für malerische Landschaft und boten ihm, wie der
Aufenthalt in Venedig, 1868, mit Orchardson und Frederik
Walker, die reichste Anregung. Seitdem liess er kaum ein Jahr
ohne Reisen durch England, Frankreich oder Italien vergehen, die
er 1883 auf Spanien und Tanger ausdehnte. Die Frucht dieser
Reisen waren zahlreiche Veduten und Landschaftsbilder mit oder
ohne Staffage, dazu auch einige Genrebilder, so: 1862 „Die Küste
von Bonchurch“, 1865 „Der Strand von Hastings“, 1868 „Der
Genesende“, 1869 „Das Stelldichein“, 1870 „Der Wald von Surrey“,
1873 „Eine Obsthandlung“, 1875 „Venezianischer Fischmarkt“,
1876 „Marine“, 1878 „Eine neue Erwerbung“, 1879 „Wasserfall“,
1879 „Greenwich“, 1880 „Westportal der Kathedrale von Rheims“,
1885 „Hochlandscene“, 1888 „Der Marktplatz in Verona“, 1890
„Hopfenernte in Farnham“, 1891 „Der Ben Nevis“, 1892 „Der Loch
Marea“, 1892 „Der Fusspfad an der Wassergasse“. Diese Werke,
zum Teil in Öl-, zum Teil in Wasserfarben ausgeführt, befinden
sich fast alle in englischem und amerikanischem Privatbesitz. Die
weitaus wichtigste Thätigkeit Fosters war das Zeichnen. Als
Schüler Landells, der seinerseits ein Schüler Bewicks, des
Wiederbelebers der Holzschnittkunst, war, verstand er meisterhaft,
für den Schnitt zu arbeiten. Daher illustrierte er eine grosse
Anzahl von Büchern, besonders Dichtungen, und zeichnete auch
viel für Zeitschriften und Tagesblätter. Seine Kunst erwarb ihm
viele Freunde und machte seinen Namen berühmt; er war Mitglied
der Royal Society of Painters in Watercolours und, seit 1874,
Ordentliches Mitglied unserer Akademie. Sein Leben verfloss
überaus ruhig in Braeside bei Weybridge, Surrey, wo er am
27. März 1899 starb Sein zweiter Sohn, William, hat ebenfalls
den Künstlerberuf ergriffen.
von Kameke, O tto Werner Henning, geboren zu Stolp in Pommern
am 3. Februar 1826 als Sohn des Landrats Albert von Kameke,
wurde bis zum 14. Jahre im Elternhause erzogen, kam dann auf
ein Schüler des Holzschneiders Landells, der ihn aber auf das
Zeichnen für den Holzschnitt, besonders nach der Natur, statt auf
den Schnitt selbst hinwies, und vollendete seine Studien an der
Kunstschule im Somerset House, London. Zahlreiche Reisen in
Schottland und auf den Inseln (1841 und 1845), später am Rhein,
in Tyrol, in der Schweiz (1852) und in Italien (1866) erschlossen
ihm den Sinn für malerische Landschaft und boten ihm, wie der
Aufenthalt in Venedig, 1868, mit Orchardson und Frederik
Walker, die reichste Anregung. Seitdem liess er kaum ein Jahr
ohne Reisen durch England, Frankreich oder Italien vergehen, die
er 1883 auf Spanien und Tanger ausdehnte. Die Frucht dieser
Reisen waren zahlreiche Veduten und Landschaftsbilder mit oder
ohne Staffage, dazu auch einige Genrebilder, so: 1862 „Die Küste
von Bonchurch“, 1865 „Der Strand von Hastings“, 1868 „Der
Genesende“, 1869 „Das Stelldichein“, 1870 „Der Wald von Surrey“,
1873 „Eine Obsthandlung“, 1875 „Venezianischer Fischmarkt“,
1876 „Marine“, 1878 „Eine neue Erwerbung“, 1879 „Wasserfall“,
1879 „Greenwich“, 1880 „Westportal der Kathedrale von Rheims“,
1885 „Hochlandscene“, 1888 „Der Marktplatz in Verona“, 1890
„Hopfenernte in Farnham“, 1891 „Der Ben Nevis“, 1892 „Der Loch
Marea“, 1892 „Der Fusspfad an der Wassergasse“. Diese Werke,
zum Teil in Öl-, zum Teil in Wasserfarben ausgeführt, befinden
sich fast alle in englischem und amerikanischem Privatbesitz. Die
weitaus wichtigste Thätigkeit Fosters war das Zeichnen. Als
Schüler Landells, der seinerseits ein Schüler Bewicks, des
Wiederbelebers der Holzschnittkunst, war, verstand er meisterhaft,
für den Schnitt zu arbeiten. Daher illustrierte er eine grosse
Anzahl von Büchern, besonders Dichtungen, und zeichnete auch
viel für Zeitschriften und Tagesblätter. Seine Kunst erwarb ihm
viele Freunde und machte seinen Namen berühmt; er war Mitglied
der Royal Society of Painters in Watercolours und, seit 1874,
Ordentliches Mitglied unserer Akademie. Sein Leben verfloss
überaus ruhig in Braeside bei Weybridge, Surrey, wo er am
27. März 1899 starb Sein zweiter Sohn, William, hat ebenfalls
den Künstlerberuf ergriffen.
von Kameke, O tto Werner Henning, geboren zu Stolp in Pommern
am 3. Februar 1826 als Sohn des Landrats Albert von Kameke,
wurde bis zum 14. Jahre im Elternhause erzogen, kam dann auf