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nachdem es ihm 1865 die Goldene Medaille auf der Ausstellung in
Amsterdam und die Ernennung zum Mitgliede der dortigen
Akademie eingebracht hatte. Sein Hauptwerk entstand in den
60er Jahren: es ist die „Konsultation beim Rechtsanwalt“ (Städtisches
Museum in Leipzig). Er erhielt dafür 1866 die Kleine goldene
Medaille zu Berlin und 1867 die Grosse zu Paris. Auch wurde er
Mitglied der Akademie von Stockholm (1874), wie er es seit 1869
der unserigen war, und erhielt mehrere Orden. Nach dem Tode
seines Onkels Carl Ferdinand Sohn, dessen Tochter er ge-
heiratet hatte, wurde er zuerst (1867) kommissarisch, dann (1874)
definitiv als Lehrer an der Düsseldorfer Akademie mit dem Titel
Professor angestellt, ein Amt, das er nur mit der Bedingung annahm,
dass gleichzeitig sein früherer Schüler Eduard von Gebhardt
in Düsseldorf angestellt werde. Neben seinen Klassenschülern hat
Sohn eine grosse Anzahl von Privatschülern ausgebildet. Seit
1867 setzte er seine ganze schöpferische Kraft an ein grosses, für
die Nationalgalerie bestimmtes Gemälde „Einer Kranken wird das
heilige Abendmahl gereicht“. Für dasselbe entstanden zahllose
Entwürfe und Studien von grosser Schönheit; da aber nichts davon
seinen Ansprüchen genügte, blieb das Werk unvollendet. Auf-
gerieben durch diese Arbeit und gebrochen durch den Tod seiner
Frau (1884) alterte Wilhelm Sohn vorzeitig und starb am
16. März 1899 in der Heilanstalt Pützchen bei Bonn.
nachdem es ihm 1865 die Goldene Medaille auf der Ausstellung in
Amsterdam und die Ernennung zum Mitgliede der dortigen
Akademie eingebracht hatte. Sein Hauptwerk entstand in den
60er Jahren: es ist die „Konsultation beim Rechtsanwalt“ (Städtisches
Museum in Leipzig). Er erhielt dafür 1866 die Kleine goldene
Medaille zu Berlin und 1867 die Grosse zu Paris. Auch wurde er
Mitglied der Akademie von Stockholm (1874), wie er es seit 1869
der unserigen war, und erhielt mehrere Orden. Nach dem Tode
seines Onkels Carl Ferdinand Sohn, dessen Tochter er ge-
heiratet hatte, wurde er zuerst (1867) kommissarisch, dann (1874)
definitiv als Lehrer an der Düsseldorfer Akademie mit dem Titel
Professor angestellt, ein Amt, das er nur mit der Bedingung annahm,
dass gleichzeitig sein früherer Schüler Eduard von Gebhardt
in Düsseldorf angestellt werde. Neben seinen Klassenschülern hat
Sohn eine grosse Anzahl von Privatschülern ausgebildet. Seit
1867 setzte er seine ganze schöpferische Kraft an ein grosses, für
die Nationalgalerie bestimmtes Gemälde „Einer Kranken wird das
heilige Abendmahl gereicht“. Für dasselbe entstanden zahllose
Entwürfe und Studien von grosser Schönheit; da aber nichts davon
seinen Ansprüchen genügte, blieb das Werk unvollendet. Auf-
gerieben durch diese Arbeit und gebrochen durch den Tod seiner
Frau (1884) alterte Wilhelm Sohn vorzeitig und starb am
16. März 1899 in der Heilanstalt Pützchen bei Bonn.