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Den Sieg' errang nach dem Urteil der zuständigen Preis-
richter vom 14. Juni 1901 der Architekt Richard Ziegler, am
22. August 1874 zu Breslau geboren und wohnhaft, während seinem
Mitbewerber, Architekten und Grossherzoglich Hessischen Professor
Friedrich Putzer in Darmstadt, für seine zur Bewerbung ein-
gesandten Arbeiten, die durch eigenartige Erfindung, künstlerische
Reife und meisterhafte Darstellung hervorragten, eine „Ehrende
Anerkennung“ ausgesprochen wurde.
Der Architekt Richard Ziegler hat sich ausschliesslich durch
Selbststudium und durch Arbeiten in verschiedenen Architektur-
ateliers gebildet. Zur Zeit der Bewerbung war er Inhaber eines
selbständigen Ateliers in Breslau.
Für das Jahr 1902 sind die Wettbewerbe um den grossen
Staatspreis nach Massgabe der Bedingungen vom 20. September 1901
für Maler und Bildhauer
eröffnet, und als Einlieferungstermin der Bewerbungen wurde der
24. Februar bestimmt.
2. Die von Rohrsche Stiftung.
Die Stiftung- wurde von dem am 11. Februar 1869 in Berlin verstorbenen
Kammergerichts-Assessor a. D. Philipp von Rohr errichtet. Das für deutsche
Maler, Bildhauer und Architekten bestimmte Stipendium im Betrage von 4500 M.
zu einer einjährigen Studienreise wird verliehen, sobald der Zinsbestand des ur-
sprünglich 45000 M. betragenden Stiftungsvermögens es zulässt. Das Preisgericht
bilden die Mitglieder des Senats und der Genossenschaft der Ordentlichen Mit-
glieder, Sektion für die bildenden Künste. Die Vertretung der Stiftung und die
Verwaltung des der Akademie der Künste gehörigen Vermögens geschieht
durch ein Kuratorium. Vergleiche Statut der Stiftung vom 22. Februar 1871.
Das Stiftungskuratorium, in das an Stelle des verstorbenen
Professors Karl Becker im Januar 1901 der Maler Professor
Paul Meyerheim eintrat, wird gegenwärtig aus dem Präsidenten
der Akademie H. Ende, dem Ersten Ständigen Sekretär, Professor
Dr. Wolfgang von Oettingen und dem eben Genannten gebildet.
Um zu ermöglichen, dass der Absicht des Stifters entsprechend
der Preis alle zwei Jahre verliehen werden kann, ist während der
Berichtszeit die vor Jahren begonnene Kapitalserhöhung fortgesetzt,
und das Stiftungsvermögen ist auf 53 600 M. konsolidierter Staats-
anleihe erhöht worden.
Eine Ausschreibung des Stipendiums hat innerhalb der Berichts-
zeit nicht stattgefunden.
Den Sieg' errang nach dem Urteil der zuständigen Preis-
richter vom 14. Juni 1901 der Architekt Richard Ziegler, am
22. August 1874 zu Breslau geboren und wohnhaft, während seinem
Mitbewerber, Architekten und Grossherzoglich Hessischen Professor
Friedrich Putzer in Darmstadt, für seine zur Bewerbung ein-
gesandten Arbeiten, die durch eigenartige Erfindung, künstlerische
Reife und meisterhafte Darstellung hervorragten, eine „Ehrende
Anerkennung“ ausgesprochen wurde.
Der Architekt Richard Ziegler hat sich ausschliesslich durch
Selbststudium und durch Arbeiten in verschiedenen Architektur-
ateliers gebildet. Zur Zeit der Bewerbung war er Inhaber eines
selbständigen Ateliers in Breslau.
Für das Jahr 1902 sind die Wettbewerbe um den grossen
Staatspreis nach Massgabe der Bedingungen vom 20. September 1901
für Maler und Bildhauer
eröffnet, und als Einlieferungstermin der Bewerbungen wurde der
24. Februar bestimmt.
2. Die von Rohrsche Stiftung.
Die Stiftung- wurde von dem am 11. Februar 1869 in Berlin verstorbenen
Kammergerichts-Assessor a. D. Philipp von Rohr errichtet. Das für deutsche
Maler, Bildhauer und Architekten bestimmte Stipendium im Betrage von 4500 M.
zu einer einjährigen Studienreise wird verliehen, sobald der Zinsbestand des ur-
sprünglich 45000 M. betragenden Stiftungsvermögens es zulässt. Das Preisgericht
bilden die Mitglieder des Senats und der Genossenschaft der Ordentlichen Mit-
glieder, Sektion für die bildenden Künste. Die Vertretung der Stiftung und die
Verwaltung des der Akademie der Künste gehörigen Vermögens geschieht
durch ein Kuratorium. Vergleiche Statut der Stiftung vom 22. Februar 1871.
Das Stiftungskuratorium, in das an Stelle des verstorbenen
Professors Karl Becker im Januar 1901 der Maler Professor
Paul Meyerheim eintrat, wird gegenwärtig aus dem Präsidenten
der Akademie H. Ende, dem Ersten Ständigen Sekretär, Professor
Dr. Wolfgang von Oettingen und dem eben Genannten gebildet.
Um zu ermöglichen, dass der Absicht des Stifters entsprechend
der Preis alle zwei Jahre verliehen werden kann, ist während der
Berichtszeit die vor Jahren begonnene Kapitalserhöhung fortgesetzt,
und das Stiftungsvermögen ist auf 53 600 M. konsolidierter Staats-
anleihe erhöht worden.
Eine Ausschreibung des Stipendiums hat innerhalb der Berichts-
zeit nicht stattgefunden.