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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1903 [1. Oktober 1902 - 1. Oktober 1903]

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Diese Zinsen sind im ersten Jahre — 1902 — für das Stipendium,
im zweiten Jahre für Unterstützungen und dann abwechselnd weiter zu
verwenden.
Die zu gewährenden Unterstützungen dürfen nicht unter 300 Mk. be-
tragen, die Höhe des Stipendiums ist auf 1500 Mk. festgesetzt.
Das Stipendium wird stets am 6. Februar ausgeschrieben, es hat mit
dem Datum des 18. November als
Dr. Hugo Raussendorff - Preis
zur Verleihung zu gelangen.
Für die Ausnutzung des Stipendiums hat der Stifter besondere Be-
stimmungen nicht getroffen, sondern diese dem Sieger, im Hinblick auf
dessen individuelle Ausbildung und die derzeitige Lage desselben, überlassen.
Die beabsichtigte Art der Benutzung ist indessen bereits bei der Bewerbung
darzutun.
Der Gesamtsenat hat am 22. Januar 1902 sich für Annahme der Stiftung
ausgesprochen; durch Allerhöchste Kabinettsordre, d. d. Berlin, den 3. Fe-
bruar 1902, ist der Akademie die landesherrliche Genehmigung zur An-
nahme der Stiftung auf Grund der Stiftungsurkunde vom 16. Januar erteilt
worden.
Zum ersten, laut Bekanntmachung vom 6. Februar 1902
zum 31. Oktober ausgeschriebenen Wettbewerbe hatten sich
zwölf Bewerber, darunter zwei Damen, gemeldet, welch letztere
von der Bewerbung ausgeschlossen bleiben mufsten, da sie
den Bedingungen für die Zulassung in Bezug auf ihre Aus-
bildung auf einer preufsischen höheren Kunstunterrichtsanstalt
nicht entsprachen. Auf Grund des von den zuständigen
Preisrichtern am 31. Oktober abgegebenen Gutachtens wurde
das Stipendium der Stiftung
dem Maler Wilhelm Lindner aus Berlin
durch Patent vom 18. November
als Dr. Hugo Raussendorff-Preis
verliehen.
Wilhelm Lindner, am 27. Januar 1881 zu Berlin ge-
boren, hat die Dekorationsmalerei erlernt, daneben die Abend-
klassen der Kunstschule und der Unterrichtsanstalt des Kunst-
gewerbemuseums hierselbst besucht und seit dem Sommer
1898 bis zum Schlüsse des Sommersemesters 1902 auf der
Hochschule für die bildenden Künste seinen künstlerischen
Studien obgelegen. Seit dieser Zeit ist er in eigenem Atelier
tätig gewesen.
 
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