Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1903 [1. Oktober 1902 - 1. Oktober 1903]

Citation link: 
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/adk_chr_1903_84/0087
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
85

Über die von der Akademie unabhängige
Emil Wentzelsche Stiftung für Studierende der
Königlich Preufsischen Akademie derKünste zu Berlin
ist folgendes zu berichten:
Das gesamte bare Vermögen der Stiftung befindet sich jetzt, nachdem
die geringen, in Australien angelegten, unter Verwaltung des deutschen Konsuls
in Adelaide befindlichen Bestände im Frühjahr 1901 realisiert, der Barerlös
eingezahlt und in zulässigen Wertpapieren kapitalisiert worden ist, bei der
Bureaukasse des Königlichen Ministeriums der geistlichen usw. Angelegenheiten
hierselbst. Das Statut der Stiftung ist am 22. Oktober 1892 festgesetzt worden.
Durch Allerhöchsten Erlafs vom 5. Dezember 1892 erhielt die Stiftung auf
Grund ihres Statuts die Rechte juristischer Personen.
Die bisherigen Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung,
Senatoren Professor A. von Werner, Direktor der Königlichen
akademischen Hochschule für die bildenden Künste, Professor
Dr. W. von Oettingen, Erster Ständiger Sekretär der
Akademie, Maler Professor Paul Meyerheim und der Geheime
Oberregierungsrat Hermann Steinhausen, deren Berufungs-
zeit am 3. März abgelaufen war, wurden auf weitere fünf
Jahre durch den vorgeordneten Minister in das Kuratorium
der Stiftung berufen, bei dem bestimmungsgemäfs der jeweilige
Präsident der Akademie den Vorsitz führt.
In den Verhältnissen der Stiftung selbst ist eine Änderung
nicht eingetreten.
Die Witwe des Stifters, Frau Louisa Wentzel in Baden-
Baden, hat als Nutzniefserin der Stiftung in hochherziger
Weise einen Teil der Zinseinnahmen in Höhe von jährlich
5000 Mk. vom Jahre 1903 ab dem Kuratorium der Stiftung zur
Verwendung im Sinne der Stiftungsstatuten widerruflich mit
der Ermächtigung zur Verfügung gestellt, von der Ausschreibung
dieser besonderen Stipendien in Australien Abstand zu nehmen.
Nach dem Wunsche der Frau Louisa Wentzel sollen die für
die Studierenden der Akademie der Künste zur Verfügung
stehenden Mittel zu fünf Stipendien ä 1000 Mk. verwendet,
und zunächst drei Stipendien für Maler und zwei Stipendien
für Bildhauer, die den Bestimmungen des Stiftungsstatuts
entsprechen, bestimmt werden. An Stelle eines Malers soll
von der nachfolgenden Ausschreibung an ein Stipendium
einem Musiker gewährt werden können.
 
Annotationen