KURZE LEBENSBESCHREIBUNGEN
der vom i. Oktober 1902 bis Ende September 1903 verstorbenen
Senatoren, Mitglieder, Lehrer und Beamten.
(Auf Grund der im Archiv der Akademie gesammelten Personalnachrichten.)
Bellermann, Heinrich Johann Gottfried, geb. den IO. März
1832 zu Berlin, wo sein Vater Professor, später Direktor am
Grauen Kloster war, besuchte von 1838 an die Marggrafsche
Elementarschule, dann das Graue Kloster und von 1849 an
das Königl. Institut für Kirchenmusik, wo er unter Grell
Komposition und Kontrapunkt studierte. 1853 wurde er
Gesanglehrer am Grauen Kloster, als welcher er bis zum
Jahre 1901 wirkte, und 1866 trat eine aufserordentliche
Professur an der Berliner Universität hinzu, die ihm den
Doktortitel erteilte. 1875 wurde er Mitglied unserer Akademie.
Aufser einem Werkchen über die Mensuralnoten im 15. und
16. Jahrhundert (1858), einem Buch über den Kontrapunkt
(verbesserte Auflage 1877 und 1887) und einer Biographie
über Eduard Grell 1899 hat er eine grofse Anzahl von
Kompositionen hinterlassen; in der Singakademie liefs er
1852 eine Passionskantate »Der Fremdling auf Golgatha«
(Text von Herder), 1854 »Christus der Erretter«, 1860
»Mahomets Gesang« (von Goethe) aufführen, 1856 im Grauen
Kloster des Sophokles »Aias«, 1858 »Oedipus Rex«, 1874
»Oedipus Koloneus«, in griechischer Sprache mit seiner Musik.
Ein Verzeichnis seiner übrigen Kompositionen ist im Druck
erschienen. Ende des Wintersemesters 1900/01 legte er sein
Lehramt am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin nieder
und siedelte im August 1901 nach Potsdam über. Dort starb
er am 16. April 1903 und wurde auf dem alten Nicolaikirch-
hofe zu Berlin beigesetzt.
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der vom i. Oktober 1902 bis Ende September 1903 verstorbenen
Senatoren, Mitglieder, Lehrer und Beamten.
(Auf Grund der im Archiv der Akademie gesammelten Personalnachrichten.)
Bellermann, Heinrich Johann Gottfried, geb. den IO. März
1832 zu Berlin, wo sein Vater Professor, später Direktor am
Grauen Kloster war, besuchte von 1838 an die Marggrafsche
Elementarschule, dann das Graue Kloster und von 1849 an
das Königl. Institut für Kirchenmusik, wo er unter Grell
Komposition und Kontrapunkt studierte. 1853 wurde er
Gesanglehrer am Grauen Kloster, als welcher er bis zum
Jahre 1901 wirkte, und 1866 trat eine aufserordentliche
Professur an der Berliner Universität hinzu, die ihm den
Doktortitel erteilte. 1875 wurde er Mitglied unserer Akademie.
Aufser einem Werkchen über die Mensuralnoten im 15. und
16. Jahrhundert (1858), einem Buch über den Kontrapunkt
(verbesserte Auflage 1877 und 1887) und einer Biographie
über Eduard Grell 1899 hat er eine grofse Anzahl von
Kompositionen hinterlassen; in der Singakademie liefs er
1852 eine Passionskantate »Der Fremdling auf Golgatha«
(Text von Herder), 1854 »Christus der Erretter«, 1860
»Mahomets Gesang« (von Goethe) aufführen, 1856 im Grauen
Kloster des Sophokles »Aias«, 1858 »Oedipus Rex«, 1874
»Oedipus Koloneus«, in griechischer Sprache mit seiner Musik.
Ein Verzeichnis seiner übrigen Kompositionen ist im Druck
erschienen. Ende des Wintersemesters 1900/01 legte er sein
Lehramt am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin nieder
und siedelte im August 1901 nach Potsdam über. Dort starb
er am 16. April 1903 und wurde auf dem alten Nicolaikirch-
hofe zu Berlin beigesetzt.
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