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Tätigkeit erlitt eine Einschränkung, als Ewald 1869 Lehrer an
der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin
wurde. 1874 ward Ewald zum Direktor derselben Anstalt
ernannt und erhielt nach dem Tode von Martin Gropius
(f 1880) auch die kommissarische Leitung der hiesigen König-
lichen Kunstschule übertragen. In dieser Eigenschaft wurde
er Mitglied unseres Senates, an dessen Arbeiten er sich mit
ganzer Hingabe beteiligte. Die vorgenannten Unterrichts-
anstalten den veränderten Verhältnissen entsprechend zu orga-
nisieren und auszubauen, widmete er seine ganze Kraft. Ihre
letzte bedeutende Vergröfserung sollte er jedoch nicht voll-
endet sehen: er starb, nach langen Leiden, am 30. De-
zember 1904 in Berlin.
Guilleaume, Claude Jean-Baptiste Eugene, geboren am
4. Juli 1822 in Montbard (Cöte d’Or), besuchte die Schule in
Dijon und studierte darauf die Rechte. Dieser Beruf fesselte
ihn jedoch nicht lange; er wandte sich schon 1840 der Bild-
hauerei zu, in der er 1845 an der Ecole des Beaux-Arts zu
Paris als Schüler von Pradier den Grofsen Rompreis davon-
trug. 1846 bis 1850 arbeitete er in Rom, kehrte dann nach
Paris zurück und entfaltete dort eine grofse, von häufigen
Reisen durch ganz Europa unterbrochene Tätigkeit, der viele
Werke, besonders in Pariser Kirchen und Schlössern, zu ver-
danken sind. Auch als Lehrer an der Ecole des Beaux-Arts
und 1866 bis 1878 als deren Direktor, später in anderen
Ämtern, wirkte Guilleaume in Paris, bis er 1891 als Direktor
der Academie de France nach Rom versetzt wurde. Dort
starb er im März 1905. Unserer Akademie hat er seit 1869
als Ordentliches Mitglied angehört.
Menzel, Adolph Friedrich Erdmann (von), Dr. geboren
zu Breslau am 8. Dezember 1815, gestorben zu Berlin am
9. Februar 1905; Mitglied unserer Akademie seit 1853, Ehren-
senator derselben seit 1897. Sein Leben, seine Werke und
sein Wirken bedürfen nicht der Erwähnung in dieser Chronik.
Meunier, Constantin Emile, geboren zu Brüssel am
12. April 1831, besuchte die Akademie seiner Vaterstadt als
Maler und Bildhauer und begann seine künstlerische Tätigkeit
Tätigkeit erlitt eine Einschränkung, als Ewald 1869 Lehrer an
der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin
wurde. 1874 ward Ewald zum Direktor derselben Anstalt
ernannt und erhielt nach dem Tode von Martin Gropius
(f 1880) auch die kommissarische Leitung der hiesigen König-
lichen Kunstschule übertragen. In dieser Eigenschaft wurde
er Mitglied unseres Senates, an dessen Arbeiten er sich mit
ganzer Hingabe beteiligte. Die vorgenannten Unterrichts-
anstalten den veränderten Verhältnissen entsprechend zu orga-
nisieren und auszubauen, widmete er seine ganze Kraft. Ihre
letzte bedeutende Vergröfserung sollte er jedoch nicht voll-
endet sehen: er starb, nach langen Leiden, am 30. De-
zember 1904 in Berlin.
Guilleaume, Claude Jean-Baptiste Eugene, geboren am
4. Juli 1822 in Montbard (Cöte d’Or), besuchte die Schule in
Dijon und studierte darauf die Rechte. Dieser Beruf fesselte
ihn jedoch nicht lange; er wandte sich schon 1840 der Bild-
hauerei zu, in der er 1845 an der Ecole des Beaux-Arts zu
Paris als Schüler von Pradier den Grofsen Rompreis davon-
trug. 1846 bis 1850 arbeitete er in Rom, kehrte dann nach
Paris zurück und entfaltete dort eine grofse, von häufigen
Reisen durch ganz Europa unterbrochene Tätigkeit, der viele
Werke, besonders in Pariser Kirchen und Schlössern, zu ver-
danken sind. Auch als Lehrer an der Ecole des Beaux-Arts
und 1866 bis 1878 als deren Direktor, später in anderen
Ämtern, wirkte Guilleaume in Paris, bis er 1891 als Direktor
der Academie de France nach Rom versetzt wurde. Dort
starb er im März 1905. Unserer Akademie hat er seit 1869
als Ordentliches Mitglied angehört.
Menzel, Adolph Friedrich Erdmann (von), Dr. geboren
zu Breslau am 8. Dezember 1815, gestorben zu Berlin am
9. Februar 1905; Mitglied unserer Akademie seit 1853, Ehren-
senator derselben seit 1897. Sein Leben, seine Werke und
sein Wirken bedürfen nicht der Erwähnung in dieser Chronik.
Meunier, Constantin Emile, geboren zu Brüssel am
12. April 1831, besuchte die Akademie seiner Vaterstadt als
Maler und Bildhauer und begann seine künstlerische Tätigkeit