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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1910 [1. Oktober 1908 - 1. Oktober 1910]

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Dieser Ausstellung folgte eine Sonderausstellung von Werken
Johann Gottfried Schadows in Verbindung mit einer solchen
von Werken der Mitglieder der Akademie. Diese Ausstellung
wurde vom Senate der Akademie auf Antrag ihres Präsidenten
als besondere Veranstaltung zum 50. Geburtstage Seiner Majestät
des Kaisers und Königs beschlossen. Die Akademie erfreute
sich bei der Durchführung derselben allseitiger Unterstützung.
Seine Majestät der Kaiser und König liefs der Veranstaltung die
huldvollste Förderung angedeihen; er gestattete nicht nur die
Darleihung zahlreicher Originale, sondern auch die Abformung
verschiedener für das künstlerische Schaffen Schadows besonders
charakteristischer Werke. Der vorgeordnete Minister geneh-
migte die Darleihung von Arbeiten Schadows aus dem Besitze
der Königlichen Museen, und zahlreiche öffentliche Samm-
lungen, Behörden und Kunstfreunde haben aus ihrem Besitz
zu der Ausstellung beigetragen, so dafs diese das Lebenswerk
des Meisters nahezu vollständig wiedergeben konnte. Als sach-
verständiger Berater stand der Akademie bei der Durchführung
der Schadow-Ausstellung der Kunstgelehrte Professor Dr. Hans
Mackowsky in dankenswerter Weise helfend zur Seite. Der
Katalog der Ausstellung wies 340 Kunstwerke nach, die in
zehn Sälen vereint waren; die Arbeiten Schadows umfafsten
allein 250 Nummern. Die Ausstellung wurde am 27. Januar
eröffnet und blieb bis zum 7. März für das Publikum geöffnet.
Sowohl die Schadow-Ausstellung wie die oben erwähnte
Aquarellausstellung beehrte unser Protektor Seine Majestät
der Kaiser und König mit Allerhöchstseinem Besuch.
Der grofse Erfolg der von der Akademie der Künste im
Jahre 1908 veranstalteten Ausstellung von Werken älterer
englischer Kunst legte der Akademie den Gedanken nahe,
auch ein geschlossenes Bild der französischen Kunst des
XVIII. Jahrhunderts in einer Ausstellung zu vereinen. Dieser
Plan fand die huldvollste Förderung Seiner Majestät des Kaisers
und Königs und das bereitwilligste Entgegenkommen des fran-
zösischen Staates, dessen hiesiger Botschafter, Seine Exzellenz
Jules Cambon in Berlin, die Bestrebungen der Akademie der
Künste in Frankreich auf das wirksamste unterstützte. Auch
Seine Exzellenz Graf Seckendorff lieh der Akademie seine be-
währte Hilfe und Vermittlung bei der Gewinnung der Kunst-
werke für die Ausstellung.
 
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