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Achenbach den Titel »Professor«; die Grofse goldene Medaille
für Kunst (1850), den Orden pour le merite für Wissenschaften
und Künste (1881) und den Titel eines Doktors hon. c. der
Universität Bonn. Mitglied unserer Akademie war er seit 1849.
Er starb am 1. April 1910 zu Düsseldorf.
Skarbina, Franz, wurde am 24. Februar 1849 in Berlin
geboren. Er besuchte von 1865 bis 1868 die Berliner Aka-
demie, zuletzt die Malklasse von Julius Schrader, und bildete
sich dann durch selbständige Studien weiter. Seine erste
Studienreise unternahm er 1871 nach Oberitalien. Ihr folgten
von 1880 ab wiederholt längere Studienaufenthalte in Holland,
Belgien, Frankreich und Italien. Seit 1868 war Skarbina in
eigenem Atelier in Berlin tätig. Am 1. April 1878 wurde er
als Hilfslehrer der Klasse für anatomisches Zeichnen an unsere
Akademie berufen und leitete von 1882 bis 1893 als Haupt-
lehrer den Unterricht in dieser Klasse. Von 1882 bis 1883
war er auch Lehrer an der Unterrichtsanstalt des Königlichen
Kunstgewerbe-Museums. Er entfaltete, besonders nach dem
Aufgeben seiner amtlichen Stellung, eine reiche private Lehr-
tätigkeit. — Skarbina stand im Anfänge seines künstlerischen
Schaffens unter Menzels Einflufs, dessen Schüler zu werden
ihm zu seinem Leidwesen nicht vergönnt war. Später empfing
er starke, nachhaltige Anregungen durch die französische
impressionistische Malerei. Während er anfangs auch Bilder
historischen Charakters malte, bevorzugte er von den acht-
ziger Jahren ab Darstellungen aus dem täglichen Leben, be-
sonders Strafsenszenen. Er war ein virtuoser Zeichner und
ein vorzüglicher Aquarellist. Von den aufserordentlich zahl-
reichen Werken, die der vielseitige Künstler schuf, seien
hervorgehoben: »KartenspielendeSpiefsbürger« (1876), »Herbst-
verlegenheiten« (1877), »König Friedrich II. im Park von Sans-
souci« (1878), »Sonnenuntergang« (1880), »Auf der Digue«,
Ostende (1883), »Friedrich der Grofse bei Bunzelwitz«,
»Zwistigkeiten« (1884), »Fischmarkt in Blankenberghe« (1886),
»Küchenhof eines bretonischen Hotels« (1886), »Pere Jean-
Baptiste« (1886), »Blick aus des Kaisers Fenster«, im Besitze
Seiner Majestät des Kaisers und Königs, (1887), »Ferme in
der Picardie«, Neue Pinakothek in München, (1888), »Walz-
werk« (1889), »Belgische Schenke«, Königliche Galerie Dres-
Achenbach den Titel »Professor«; die Grofse goldene Medaille
für Kunst (1850), den Orden pour le merite für Wissenschaften
und Künste (1881) und den Titel eines Doktors hon. c. der
Universität Bonn. Mitglied unserer Akademie war er seit 1849.
Er starb am 1. April 1910 zu Düsseldorf.
Skarbina, Franz, wurde am 24. Februar 1849 in Berlin
geboren. Er besuchte von 1865 bis 1868 die Berliner Aka-
demie, zuletzt die Malklasse von Julius Schrader, und bildete
sich dann durch selbständige Studien weiter. Seine erste
Studienreise unternahm er 1871 nach Oberitalien. Ihr folgten
von 1880 ab wiederholt längere Studienaufenthalte in Holland,
Belgien, Frankreich und Italien. Seit 1868 war Skarbina in
eigenem Atelier in Berlin tätig. Am 1. April 1878 wurde er
als Hilfslehrer der Klasse für anatomisches Zeichnen an unsere
Akademie berufen und leitete von 1882 bis 1893 als Haupt-
lehrer den Unterricht in dieser Klasse. Von 1882 bis 1883
war er auch Lehrer an der Unterrichtsanstalt des Königlichen
Kunstgewerbe-Museums. Er entfaltete, besonders nach dem
Aufgeben seiner amtlichen Stellung, eine reiche private Lehr-
tätigkeit. — Skarbina stand im Anfänge seines künstlerischen
Schaffens unter Menzels Einflufs, dessen Schüler zu werden
ihm zu seinem Leidwesen nicht vergönnt war. Später empfing
er starke, nachhaltige Anregungen durch die französische
impressionistische Malerei. Während er anfangs auch Bilder
historischen Charakters malte, bevorzugte er von den acht-
ziger Jahren ab Darstellungen aus dem täglichen Leben, be-
sonders Strafsenszenen. Er war ein virtuoser Zeichner und
ein vorzüglicher Aquarellist. Von den aufserordentlich zahl-
reichen Werken, die der vielseitige Künstler schuf, seien
hervorgehoben: »KartenspielendeSpiefsbürger« (1876), »Herbst-
verlegenheiten« (1877), »König Friedrich II. im Park von Sans-
souci« (1878), »Sonnenuntergang« (1880), »Auf der Digue«,
Ostende (1883), »Friedrich der Grofse bei Bunzelwitz«,
»Zwistigkeiten« (1884), »Fischmarkt in Blankenberghe« (1886),
»Küchenhof eines bretonischen Hotels« (1886), »Pere Jean-
Baptiste« (1886), »Blick aus des Kaisers Fenster«, im Besitze
Seiner Majestät des Kaisers und Königs, (1887), »Ferme in
der Picardie«, Neue Pinakothek in München, (1888), »Walz-
werk« (1889), »Belgische Schenke«, Königliche Galerie Dres-