kostbarer Wolle schön'gewebtes Unterkleid, nebst
einem prächtigen Mantel, mit der Bitte, densel,
ben anzulegen, und alsdann den Giftbecher zu
nehmen. Zn dieser Kleidung, sagte er, wird es
dir nicht an Schmuck fehlen, wenn du darin stirbst,
und auch dein Leichnam wird in derselben nicht
unansehnlich seyn. Sokrates aber wandte sich,
ohne darauf zu hören, zu dem Crito, Sinnias und
Phädon, und sprach: Wahrhaftig, Apollodor
meint es gut mit mir, wenn er denkt, daß er
nach dem Gifttrank, womit mir die Äthenienser
etwas zu gute thun wollen, den Sokrates noch se,
hen werde; denn, wenn er glaubt, daß der, der
nun bald vor seinen Füßen liegen wird, ich selbst
sey: so beweist er dadurch offenbar, daß er mich
nicht gekannt habe. /eeliun. i.B. i6. Kap.
(Eine Zeichnung mit schwarzer Kreide.)
Oshlgemählds.
i?4) Venus und Adonis. Gegenwärtige
Darstellung enthält die Scene, wo Venus ihren
Geliebten Adonis flehentlich und mit Thränen im
Auge bittet, sich auf der Jagd an keine grimmft
gen Thiers zu wagen, seinen Tod schon ahndend;
Mars darüber eifersüchtig, daß Venus ihm den
Adonis vorzog, verwandelte sich in einen Eber,
und als Adonis zufälligerweise auf ihn stieß und
ihn erlegen wollte, verwundete er ihn rödtlich.
Oviä. i^leram. Ir'o. iv. v. 542