Vorwort zur ersten Ausgabe
\NGin eine Vorrede den Zweck hat, eine literarische oder künstlerische Publikation mit einer
voraussetzlichen gegenwärtigen oder künftigen Gemeinde von Lesern oder Kunstfreunden zu vermitteln,
so hätten die folgenden Blätter eines Geleitwortes zu ihrer Rechtfertigung oder Empfehlung nicht
bedurft. Der hohe Kunstwerth und die grosse culturgeschichtliche Bedeutung derselben kann einer
jeden apologetischen Deutung entbehren, und der Theilnahme der Einsichtsvollen, welche durch das
Charakteristische in einem Kunstwerke ja immer am meisten gefesselt wird, brauchen Zeichnungen von
Chodowiecki’s Hand nicht empfohlen zu werden. So dürfen wir diese Stelle denn vor Allem benutzen,
um denjenigen unseren Dank auszusprechen, die unserem Unternehmen durch liebenswürdige Theilnahme
Beistand und Förderung in aufopfernder Bereitwilligkeit gewährten. Die Berliner königliche Akademie
der Künste gestattete uns in wohl wollender Liberalität die Veröffentlichung des seit dem Jahre 1865 in
ihrem Besitze befindlichen, bis heute nur von Wenigen gekannten Schatzes der Cho do wiecki’sehen
Handzeichnungen zu seinem Reisetagebuch. Frau Sanitätsrath Dr. Rosenberger geb. Du Bois-
Reymond in Kosen, eine Urenkelin Chodowiecki’s, ermöglichte uns durch liebenswürdige Mittheilung
des von dem Künstler während seiner Reise sorgfältig in französischer Sprache geführten Tagebuches,
den einzelnen Blättern einige erläuternde Worte hinzufügen zu können. Gern wären wir unserer Neigung
gefolgt und hätten den vollständigen Text des Tagebuches mitgetheilt, aber bei dem grossen Umfange
desselben wurde uns die schwere Pflicht der Entsagung auferlegt, und wir mussten uns bescheiden, den
Aufzeichnungen die kurzen Andeutungen beizugeben, die uns zur Erklärung der einzelnen Blätter erforder-
lich schienen. Dem rührigen Beistände des Flerrn Stadtschulrath Dr. Cosack in Danzig verdanken wir
die Mittheilungen über die Persönlichkeiten und Lokalitäten seiner Vaterstadt, welche sein Landsmann
\NGin eine Vorrede den Zweck hat, eine literarische oder künstlerische Publikation mit einer
voraussetzlichen gegenwärtigen oder künftigen Gemeinde von Lesern oder Kunstfreunden zu vermitteln,
so hätten die folgenden Blätter eines Geleitwortes zu ihrer Rechtfertigung oder Empfehlung nicht
bedurft. Der hohe Kunstwerth und die grosse culturgeschichtliche Bedeutung derselben kann einer
jeden apologetischen Deutung entbehren, und der Theilnahme der Einsichtsvollen, welche durch das
Charakteristische in einem Kunstwerke ja immer am meisten gefesselt wird, brauchen Zeichnungen von
Chodowiecki’s Hand nicht empfohlen zu werden. So dürfen wir diese Stelle denn vor Allem benutzen,
um denjenigen unseren Dank auszusprechen, die unserem Unternehmen durch liebenswürdige Theilnahme
Beistand und Förderung in aufopfernder Bereitwilligkeit gewährten. Die Berliner königliche Akademie
der Künste gestattete uns in wohl wollender Liberalität die Veröffentlichung des seit dem Jahre 1865 in
ihrem Besitze befindlichen, bis heute nur von Wenigen gekannten Schatzes der Cho do wiecki’sehen
Handzeichnungen zu seinem Reisetagebuch. Frau Sanitätsrath Dr. Rosenberger geb. Du Bois-
Reymond in Kosen, eine Urenkelin Chodowiecki’s, ermöglichte uns durch liebenswürdige Mittheilung
des von dem Künstler während seiner Reise sorgfältig in französischer Sprache geführten Tagebuches,
den einzelnen Blättern einige erläuternde Worte hinzufügen zu können. Gern wären wir unserer Neigung
gefolgt und hätten den vollständigen Text des Tagebuches mitgetheilt, aber bei dem grossen Umfange
desselben wurde uns die schwere Pflicht der Entsagung auferlegt, und wir mussten uns bescheiden, den
Aufzeichnungen die kurzen Andeutungen beizugeben, die uns zur Erklärung der einzelnen Blätter erforder-
lich schienen. Dem rührigen Beistände des Flerrn Stadtschulrath Dr. Cosack in Danzig verdanken wir
die Mittheilungen über die Persönlichkeiten und Lokalitäten seiner Vaterstadt, welche sein Landsmann