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erwachte Kunst am höchsten stand. Hier früher, dort später, al-
lein in allen grölseren Städten Italiens, die Mittelpunkte der Kunst
waren, erfolgte diese Trennung, meistentheils nicht ohne Kampf,
aber stets aus denselben Gründen. In den blühenden Reichs-
städten des mittleren Deutschlands ereignete sich wiederum glei-
ches, obwohl in etwas späterer Zeit und weniger vollständig und
erfolgreich. Die schönen Künste schieden sich von den mechani-
scheren Gewerken, aus denen sie, gleichsam als deren vollendende
Blüthen, erwachsen waren. Sie fühlten sich, nicht Gewerk zu sein,
sondern freie Kunst. Dagegen bildeten sich neue Anziehungen.
Der Baumeister, der Bildhauer fanden sich dem Maler verwandter,
wie Bramante dem Rafael, als dem Roth- oder Gelbgiefser und
dem Steinmetzen, ihren ursprünglichen Zunftgenossen. Oft übte
auch Ein Meister mehrere oder sellbst alle schönen Künste, wie
Leonardo da Vinci, Michel - Angelo und selbst Albrecht Dürer.
Seltner gesellte sich noch die Musik hinzu, wie bei demselben
Leonardo und Benvenuto Cellini. Doch kam die Zeit der ent-
wickelten Musik erst später. Alle diese Künste, obwohl unter sich
wesentlich verschieden, fühlten sich verwandt; denn sie folgten
demselben höchsten Gesetze des Einklanges, der Schönheit. So
bildeten sich aus den Innungen Kunst - Akademien.
Übrigens gewannen diese nur sehr allmälig und in ver-
schiedener Weise eine feste Gestaltung, was den Künsten nach-
theilig wurde. Vieles schon erreichte ging darüber verloren, weil
die Vollständigkeit der Tradition abbrach. Allein immer erkann-
ten die sich bildenden Künstler - Vereine, nach jenen gleichen An-
[2*]
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erwachte Kunst am höchsten stand. Hier früher, dort später, al-
lein in allen grölseren Städten Italiens, die Mittelpunkte der Kunst
waren, erfolgte diese Trennung, meistentheils nicht ohne Kampf,
aber stets aus denselben Gründen. In den blühenden Reichs-
städten des mittleren Deutschlands ereignete sich wiederum glei-
ches, obwohl in etwas späterer Zeit und weniger vollständig und
erfolgreich. Die schönen Künste schieden sich von den mechani-
scheren Gewerken, aus denen sie, gleichsam als deren vollendende
Blüthen, erwachsen waren. Sie fühlten sich, nicht Gewerk zu sein,
sondern freie Kunst. Dagegen bildeten sich neue Anziehungen.
Der Baumeister, der Bildhauer fanden sich dem Maler verwandter,
wie Bramante dem Rafael, als dem Roth- oder Gelbgiefser und
dem Steinmetzen, ihren ursprünglichen Zunftgenossen. Oft übte
auch Ein Meister mehrere oder sellbst alle schönen Künste, wie
Leonardo da Vinci, Michel - Angelo und selbst Albrecht Dürer.
Seltner gesellte sich noch die Musik hinzu, wie bei demselben
Leonardo und Benvenuto Cellini. Doch kam die Zeit der ent-
wickelten Musik erst später. Alle diese Künste, obwohl unter sich
wesentlich verschieden, fühlten sich verwandt; denn sie folgten
demselben höchsten Gesetze des Einklanges, der Schönheit. So
bildeten sich aus den Innungen Kunst - Akademien.
Übrigens gewannen diese nur sehr allmälig und in ver-
schiedener Weise eine feste Gestaltung, was den Künsten nach-
theilig wurde. Vieles schon erreichte ging darüber verloren, weil
die Vollständigkeit der Tradition abbrach. Allein immer erkann-
ten die sich bildenden Künstler - Vereine, nach jenen gleichen An-
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