Wenn es uns, Dank der uns dafür zur Verfügung gestellten
Mittel möglich war, Jahr für Jahr die Maler zu Studien-Ausflügen
zu entsenden, sei es architektonischer Studien wegen, oder um
Natur und Landschaft zu studiren, so begrüsste ich die Anregung,
welche Professor Herter dies Jahr zu dem Ausflug nach Kopen-
hagen gab, aus doppelten Gründen mit aufrichtiger Freude.
Einerseits war mir bekannt, dass kaum eine andere Stadt so,
wie Kopenhagen die Gelegenheit zum Studium und zum Ver-
gleich der verschiedenen Phasen der Skulptur bot, andererseits
begrüsste ich die Gelegenheit, den freundschaftlichen Beziehun-
gen, welche mich seit vielen Jahren an die dortige Akademie
knüpften, einen offiziellen Ausdruck geben und diese Beziehun-
gen zu den Künstlern des stammverwandten Nachbarvolkes
weiter ausdehnen zu können, mit besonderer Genugthuung.
■In freundlicher Anerkennung dieses Gedankens hatten
sich, dem Wunsche und der Einladung der Kopenhagener
Künstler folgend, eine stattliche Anzahl Professoren der Hoch-
schule dem Ausfluge angeschlossen, und uns allen Theil-
nehmern an dem Ausfluge wird die Erinnerung an die Fest-
tage in Kopenhagen, — denn solche waren es — wohl
unvergesslich sein. Wir haben in den dortigen Sammlungen
vieles gesehen und gelernt, vor allem aber sind es zwei
Dinge, welche uns einen unverlöschlichen Eindruck gemacht
haben: zunächst die Liebenswürdigkeit und die über alles Lob
erhabene Gastfreundschaft der Kopenhagener Kollegen; sodann,
dass wir dort gesehen haben, wie in Zusammenwirkung mit
den Mitteln eines nur kleinen Staates durch die zielbewusste
und patriotische Mitwirkung einzelner Kunstmäcene und
Privatleute Kunst und Wissenschaft gefördert und Grosses
erreicht werden kann. Die Wirksamkeit eines Kunstmäcens,
wie des Brauereibesitzers Dr. Jacobsen, dürfte vielleicht ebenso
einzig in der Welt dastehen, wie seine Glyptothek, diese
Sammlung von etwa 1000 Skulpturen, welche Werke aller
Epochen, von der Antike bis zur allermodernsten Schule,
vornehmlich der der Franzosen, umfasst.
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Mittel möglich war, Jahr für Jahr die Maler zu Studien-Ausflügen
zu entsenden, sei es architektonischer Studien wegen, oder um
Natur und Landschaft zu studiren, so begrüsste ich die Anregung,
welche Professor Herter dies Jahr zu dem Ausflug nach Kopen-
hagen gab, aus doppelten Gründen mit aufrichtiger Freude.
Einerseits war mir bekannt, dass kaum eine andere Stadt so,
wie Kopenhagen die Gelegenheit zum Studium und zum Ver-
gleich der verschiedenen Phasen der Skulptur bot, andererseits
begrüsste ich die Gelegenheit, den freundschaftlichen Beziehun-
gen, welche mich seit vielen Jahren an die dortige Akademie
knüpften, einen offiziellen Ausdruck geben und diese Beziehun-
gen zu den Künstlern des stammverwandten Nachbarvolkes
weiter ausdehnen zu können, mit besonderer Genugthuung.
■In freundlicher Anerkennung dieses Gedankens hatten
sich, dem Wunsche und der Einladung der Kopenhagener
Künstler folgend, eine stattliche Anzahl Professoren der Hoch-
schule dem Ausfluge angeschlossen, und uns allen Theil-
nehmern an dem Ausfluge wird die Erinnerung an die Fest-
tage in Kopenhagen, — denn solche waren es — wohl
unvergesslich sein. Wir haben in den dortigen Sammlungen
vieles gesehen und gelernt, vor allem aber sind es zwei
Dinge, welche uns einen unverlöschlichen Eindruck gemacht
haben: zunächst die Liebenswürdigkeit und die über alles Lob
erhabene Gastfreundschaft der Kopenhagener Kollegen; sodann,
dass wir dort gesehen haben, wie in Zusammenwirkung mit
den Mitteln eines nur kleinen Staates durch die zielbewusste
und patriotische Mitwirkung einzelner Kunstmäcene und
Privatleute Kunst und Wissenschaft gefördert und Grosses
erreicht werden kann. Die Wirksamkeit eines Kunstmäcens,
wie des Brauereibesitzers Dr. Jacobsen, dürfte vielleicht ebenso
einzig in der Welt dastehen, wie seine Glyptothek, diese
Sammlung von etwa 1000 Skulpturen, welche Werke aller
Epochen, von der Antike bis zur allermodernsten Schule,
vornehmlich der der Franzosen, umfasst.
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