ANSPRACHE
bei Gelegenheit der Preisvertheilungsfeier
am 13. Juli 1895.
Meine Herren!
Die Klage um die schweren Verluste, welche die Hoch-
schule im vergangenen Jahre durch das Hinscheiden der
Herren Professoren Bokelmann und Teschendorff zu erleiden
hatte, ist noch nicht verstummt. Die hier aufgestellte Büste
Teschendorff’s, des theuren Mannes, welcher mit hingehendster
Liebe seine Thätigkeit 18 Jahre lang der Hochschule ge-
widmet hat, erinnert uns aufs neue an das, was wir in ihm
verloren haben. An seinem Todestage, dem 4. Juni, hat das
Lehrerkollegium einen Kranz auf seinem Grabe niedergelegt,
und schon wenige Wochen später, am 25. Juni, hatten wir
einen neuen schmerzlichen Verlust zu beklagen! Im kräftigsten
Mannesalter, mitten aus erfolgreicher und hoffnungsvoller
Thätigkeit heraus entriss uns der Tod Herrn Robert Warth-
müller, welcher berufen war, den Professor C. Seiler an der
Hochschule zu ersetzen. Es liegt eine erschütternde Tragik
darin, dass er am Sonnabend, 22. Juni, das Schreiben unter-
zeichnete, in welchem er sich bereit erklärte, die ihm ange-
tragene Lehrerstellung zu übernehmen, und dabei die Zuver-
sicht aussprach, dass er am Dienstag würde in die Akademie
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bei Gelegenheit der Preisvertheilungsfeier
am 13. Juli 1895.
Meine Herren!
Die Klage um die schweren Verluste, welche die Hoch-
schule im vergangenen Jahre durch das Hinscheiden der
Herren Professoren Bokelmann und Teschendorff zu erleiden
hatte, ist noch nicht verstummt. Die hier aufgestellte Büste
Teschendorff’s, des theuren Mannes, welcher mit hingehendster
Liebe seine Thätigkeit 18 Jahre lang der Hochschule ge-
widmet hat, erinnert uns aufs neue an das, was wir in ihm
verloren haben. An seinem Todestage, dem 4. Juni, hat das
Lehrerkollegium einen Kranz auf seinem Grabe niedergelegt,
und schon wenige Wochen später, am 25. Juni, hatten wir
einen neuen schmerzlichen Verlust zu beklagen! Im kräftigsten
Mannesalter, mitten aus erfolgreicher und hoffnungsvoller
Thätigkeit heraus entriss uns der Tod Herrn Robert Warth-
müller, welcher berufen war, den Professor C. Seiler an der
Hochschule zu ersetzen. Es liegt eine erschütternde Tragik
darin, dass er am Sonnabend, 22. Juni, das Schreiben unter-
zeichnete, in welchem er sich bereit erklärte, die ihm ange-
tragene Lehrerstellung zu übernehmen, und dabei die Zuver-
sicht aussprach, dass er am Dienstag würde in die Akademie
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