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Werner, Anton von
Ansprachen und Reden des Direktors A. von Werner an die Studirenden der Königlichen Akademischen Hochschule für die Bildenden Künste zu Berlin und Verzeichniss der Lehrer, Beamten und Schüler derselben seit 1875 — 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.70876#0124

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und eigenartig, ähnlich seinem Helden Friedrich dem Einzigen,,
steht er auf vielleicht unerreichbarer Höhe, und er ist geehrt
worden wie kaum ein anderer Maler, von den Höchsten ihrer
Zeit. Jenes Fest, welches des jetzigen Kaisers Majestät in
diesem Sommer in den historischen Räumen von Sanssouci
zu Ehren Adolf Menzel’s veranstaltete, ist die höchste Ehrung
welche einem Künstler widerfahren kann, denn sie giebt
Zeugniss davon, wie der erste Mann im Deutschen Reiche
und preussischen Staate in vollkommenster Würdigung der
Bedeutung eines grossen Zeitgenossen denselben in fein-
sinnigster, nicht zu übertreffender Weise zu ehren und zu
erfreuen wusste, indem er ihm in lebendiger Weise das
Spiegelbild dessen, was er geschaffen, vor Augen führte. Das
wird die Künstlerschaft unserem Kaiser nie vergessen.
Was können wir dem gegenüber zur Ehrung Adolf
Menzel’s thun? Das Beste und was ihm am meisten Freude
macht, wird eben sein, dass wir uns ihn zum Vorbilde nehmen.
Für sein Gedächtniss für alle Zukunft, für sein monumentum
aere perennius hat er ja selbst ausgiebig durch sein Lebens-
werk gesorgt; es erübrigt uns also nur noch, alle unsere
Gefühle und Glückwünsche für den Alt- und Grossmeister
deutscher Kunst, für den ersten Vertreter der Berliner Maler-
schule zusammenzufassen in dem Rufe: Adolf Menzel, unser
Stolz und unsere Zier, er lebe hoch, hoch, hoch!

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