dorf die Oswald Achenbach’sche und Gude’sche Landschafter-
schule, in München die Piloty-Schule, boten dafür die nächste
Gelegenheit, vor Allem aber Paris, wo schon in den
vierziger und fünfziger Jahren jene Gruppe Berliner Künstler
ihre, ich möchte sagen, handwerkliche Ausbildung gesucht
hatte, welche für die moderne Berliner Malerei charakte-
ristisch geworden ist, welche aber weder bei Cornelius, noch
den ihm nahestehenden Kreisen besonderes Entgegenkommen
fand. Wie früher in den Ateliers von David und Gros, so
später in denen von Delaroche, Conture, Gleyre und Leon
Cogniet, malten zeitweise alle jene uns so wohlbekannten
Berliner Meister, deren Zahl viel grösser ist, als man glaubt.
Ich nenne hier nur: Ad. Eybel, Julius Schrader, Ed. Magnus,
Carl Becker, Otto Knille, L. Knaus, Carl Steffeck, Gustav
Richter, B. Plockhorst, Gustav Spangenberg, Rud. Henne-
berg, Wilh. Gentz, E. Ewald, Hoguet, Kraus, Breitbach,
Max Michael, Dieffenbach, Otto Heyden, A. von Heyden,
und später, als ich selbst bereits in Paris war, Eritz Werner,
Paul Meyerheim, Nathan Sichel, Theodor Weber und viele
andere. Herr Rosenberg sagt in seinem Buche „Die Berliner
Malerschule“ mit Recht: „Die deutschen Maler gingen, wie
oben bereits erwähnt, nur nach Paris, um, mit einem Worte,
alles das kennen zu lernen, was wirklich lehr- und lernbar
ist. Die Nothwendigkeit einer solchen Wanderfahrt nach
Paris involvirt einen schweren Vorwurf gegen die Berliner
Akademie, die stets ein ungemein schwerfälliger Körper
war, seit der Mitte der vierziger Jahre aber in eine derartige
Stagnation und Verzopfung hineingerieth, dass schlechterdings
von ihr nichts zu holen war.“ Und mit dem Schlusssätze hat
er auch Recht, vergisst vielleicht aber nur dabei, dass das
Paris von damals im Gegensatz zu Berlin doch noch etwas
anderes bot, als nur das Studium in den Ateliers von Dela-
roche, Couture, und später Bonnat und Lefevre, wo notorisch
auch nichts weiter getrieben wurde, als das Studium des
Nackten, — allerdings mit dem grössten Eifer und dem
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schule, in München die Piloty-Schule, boten dafür die nächste
Gelegenheit, vor Allem aber Paris, wo schon in den
vierziger und fünfziger Jahren jene Gruppe Berliner Künstler
ihre, ich möchte sagen, handwerkliche Ausbildung gesucht
hatte, welche für die moderne Berliner Malerei charakte-
ristisch geworden ist, welche aber weder bei Cornelius, noch
den ihm nahestehenden Kreisen besonderes Entgegenkommen
fand. Wie früher in den Ateliers von David und Gros, so
später in denen von Delaroche, Conture, Gleyre und Leon
Cogniet, malten zeitweise alle jene uns so wohlbekannten
Berliner Meister, deren Zahl viel grösser ist, als man glaubt.
Ich nenne hier nur: Ad. Eybel, Julius Schrader, Ed. Magnus,
Carl Becker, Otto Knille, L. Knaus, Carl Steffeck, Gustav
Richter, B. Plockhorst, Gustav Spangenberg, Rud. Henne-
berg, Wilh. Gentz, E. Ewald, Hoguet, Kraus, Breitbach,
Max Michael, Dieffenbach, Otto Heyden, A. von Heyden,
und später, als ich selbst bereits in Paris war, Eritz Werner,
Paul Meyerheim, Nathan Sichel, Theodor Weber und viele
andere. Herr Rosenberg sagt in seinem Buche „Die Berliner
Malerschule“ mit Recht: „Die deutschen Maler gingen, wie
oben bereits erwähnt, nur nach Paris, um, mit einem Worte,
alles das kennen zu lernen, was wirklich lehr- und lernbar
ist. Die Nothwendigkeit einer solchen Wanderfahrt nach
Paris involvirt einen schweren Vorwurf gegen die Berliner
Akademie, die stets ein ungemein schwerfälliger Körper
war, seit der Mitte der vierziger Jahre aber in eine derartige
Stagnation und Verzopfung hineingerieth, dass schlechterdings
von ihr nichts zu holen war.“ Und mit dem Schlusssätze hat
er auch Recht, vergisst vielleicht aber nur dabei, dass das
Paris von damals im Gegensatz zu Berlin doch noch etwas
anderes bot, als nur das Studium in den Ateliers von Dela-
roche, Couture, und später Bonnat und Lefevre, wo notorisch
auch nichts weiter getrieben wurde, als das Studium des
Nackten, — allerdings mit dem grössten Eifer und dem
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