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selbst in Deutschland einige Lebensdauer erlangt haben.
Ähnlich sieht es in Frankreich aus, mit dem Unterschied,
daß hier seit dem Tode Bizets in der Oper gar nichts von
Bedeutung geschaffen ist, und daß die Instrumentalmusik,
von eleganten Kleinigkeiten abgesehen, nach fruchtlosen
Versuchen, wie sie Debussy angestellt hat, sich auf einem
toten Punkt befindet. Der national-russischen Musik endlich
stehen wir innerlich meilenfern. Wir können ein Verhältnis
zu ihr gewinnen, sobald sie mit westlichen Elementen ge-
mischt und durch sie gebändigt ist, wie in den Werken
Tschaikowskys. Was von jetzt lebenden Tonsetzern dort
geschaffen wird, berührt uns wenig; es mag für russische
Zuhörer wertvoll sein, kann aber, soweit es hier bekannt
geworden ist, unserem Volk Gemütswerte nicht übermitteln.
Wir stehen also in der Musik unsern Feinden etwa so
gegenüber wie auf den Kriegsschauplätzen: wir haben einen
weiten Vorsprung und können auf unsern Besitz pochen.
Deshalb dürfen wir glauben, daß später, wenn einmal Friede
sein wird, wenn alle jene Millionen tapferer Kämpfer, die
heute mit ihren Leibern den Zugang zu unserem teuren
Lande decken, zurückkehren mit gestählten Herzen und
geschärftem Blick für den Wert der heimatlichen Güter, daß
dann durch sie unser ganzes Volk aufgerüttelt wird, damit
wir künftig dem Ausland auf allen Gebieten mit mehr Stolz
und größerem Selbstbewußtsein gegenübertreten.
Wenn einmal Friede sein wird! Wie dies Wort in
unsere Ohren klingt und wie es die Gedanken mit allei-
Macht wieder auf unsern Kaiser lenkt. Als Friedensfürsten
haben wir ihn über ein Vierteljahrhundert lang verehrt, und
selbst in Deutschland einige Lebensdauer erlangt haben.
Ähnlich sieht es in Frankreich aus, mit dem Unterschied,
daß hier seit dem Tode Bizets in der Oper gar nichts von
Bedeutung geschaffen ist, und daß die Instrumentalmusik,
von eleganten Kleinigkeiten abgesehen, nach fruchtlosen
Versuchen, wie sie Debussy angestellt hat, sich auf einem
toten Punkt befindet. Der national-russischen Musik endlich
stehen wir innerlich meilenfern. Wir können ein Verhältnis
zu ihr gewinnen, sobald sie mit westlichen Elementen ge-
mischt und durch sie gebändigt ist, wie in den Werken
Tschaikowskys. Was von jetzt lebenden Tonsetzern dort
geschaffen wird, berührt uns wenig; es mag für russische
Zuhörer wertvoll sein, kann aber, soweit es hier bekannt
geworden ist, unserem Volk Gemütswerte nicht übermitteln.
Wir stehen also in der Musik unsern Feinden etwa so
gegenüber wie auf den Kriegsschauplätzen: wir haben einen
weiten Vorsprung und können auf unsern Besitz pochen.
Deshalb dürfen wir glauben, daß später, wenn einmal Friede
sein wird, wenn alle jene Millionen tapferer Kämpfer, die
heute mit ihren Leibern den Zugang zu unserem teuren
Lande decken, zurückkehren mit gestählten Herzen und
geschärftem Blick für den Wert der heimatlichen Güter, daß
dann durch sie unser ganzes Volk aufgerüttelt wird, damit
wir künftig dem Ausland auf allen Gebieten mit mehr Stolz
und größerem Selbstbewußtsein gegenübertreten.
Wenn einmal Friede sein wird! Wie dies Wort in
unsere Ohren klingt und wie es die Gedanken mit allei-
Macht wieder auf unsern Kaiser lenkt. Als Friedensfürsten
haben wir ihn über ein Vierteljahrhundert lang verehrt, und