Kübbungsschafställe mit jüngeren Unterrähmgefügen
155
Sparren standen in einer Eintiefung der
Balkenenden, dem „Sparrenpott“. Dünnere
Eichenhölzer vervollständigten als „Aufläu-
fer“ das auf die Kübbungswände herabrei-
chende Strohdach.
In dieselbe Kategorie von Schafställen mit
kreuzverklammertem Gefügeverband gehört
auch der Hofschafstall in Fischbek (Abb.
109), der mit seinen grobschlächtigen Kopf-
bändern wahrscheinlich aus dem 17. Jahr-
hundert stammt.
Abb. 109: Fischbek, Stadt Hamburg, Kübbungs-
schafstall auf dem Hofplatz (Innenständer mit Rähm-
und Balkenaufzapfung)
Auch der Stall aus Godenstedt (s.u.
Abb. 122) war in dieser Weise verzimmert
worden. Er ist inzwischen nach Sandbostel
umgesetzt worden und wird dort - um ein
„Kammerfach“ erweitert - als Heimathaus
dienen. Bemerkenswert sind ein hoher Innen-
raum und zwischen den Ständern eine ur-
sprünglichen hochliegenden Riegelkette.
Das uns bei Schafställen bekannt gewordene
Vorkommen dieser alten Bauweise ist mit den
beschriebenen Fällen in Seppensen, Ocht-
mannsbruch, Fischbek , Godenstedt und
einem jüngeren, in einem anderen Zusam-
menhang noch darzustellenden Gebäude in
Riepshof bei Otter schon erschöpft. Anders
bei den Bauernhäusern, dort ist diese Bau-
weise nicht nur die älteste bekannte Verzim-
merungsart, sondern auch recht stark ver-
breitet. Sie ist bereits ab dem Ende des 15.
Jahrhunderts faßbar < 187> und wurde -
regional allerdings zu sehr unterschiedlichen
Zeiten - von anders beschaffenen Arten der
Rähm- und Balkenverbindungen ersetzt.
Von einer verwandten und doch andersartigen
Verzimmerung zeugt ein großer Hofschafstall
auf „Jobens“ Hof in Handeloh. Dieser mit
fünf Fach nicht nur ungewöhnlich lange,
sondern mit 3,4 m Balkenhöhe und entspre-
chend breiten Kübbungen (Abb. 110) auch
sonst sehr voluminöse Stall besteht wie die
vorigen noch vollständig aus scharfkantig
bearbeitetem Eichenholz.
Abb. 110: Handeloh, Lkrs. Harburg, Kübbungsschaf-
stall auf dem Hofplatz mit breiten Abseiten bei hohen
Innenständern
Auch hier wird das flachliegende, an den
Giebelwänden etwas überstehende Rähm von
dem Stirnzapfen der Ständer durchsetzt. Die
Balken sind jedoch nicht auf ein Zapfen-
stöckchen aufgefügt, sondern greifen mit
einer Nut über den in ganzer Breite über das
Rähm hinausragenden Ständerzapfen (s.o.
Tafel 24e). Eitzen hat darin eine modifizierte
Form der altertümlichen Verkämmung gese-
hen <188>. In unserem Untersuchungsgebiet
jedoch ist die Zimmerung „mit breitem
Ständerzapfen“ eine jüngere Entwicklung. So
hat der Stall in Handeloh als weiteres, gegen-
über dem Stall von Ochtmansbruch jüngeres
Gestaltungsmerkmal bereits zweizeilige
Kübbungswände. Die Kübbungseinzüge sind
nicht mehr in die Wandständer eingehälst,
sondern in ihnen mit einem Zapfen befestigt.
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Sparren standen in einer Eintiefung der
Balkenenden, dem „Sparrenpott“. Dünnere
Eichenhölzer vervollständigten als „Aufläu-
fer“ das auf die Kübbungswände herabrei-
chende Strohdach.
In dieselbe Kategorie von Schafställen mit
kreuzverklammertem Gefügeverband gehört
auch der Hofschafstall in Fischbek (Abb.
109), der mit seinen grobschlächtigen Kopf-
bändern wahrscheinlich aus dem 17. Jahr-
hundert stammt.
Abb. 109: Fischbek, Stadt Hamburg, Kübbungs-
schafstall auf dem Hofplatz (Innenständer mit Rähm-
und Balkenaufzapfung)
Auch der Stall aus Godenstedt (s.u.
Abb. 122) war in dieser Weise verzimmert
worden. Er ist inzwischen nach Sandbostel
umgesetzt worden und wird dort - um ein
„Kammerfach“ erweitert - als Heimathaus
dienen. Bemerkenswert sind ein hoher Innen-
raum und zwischen den Ständern eine ur-
sprünglichen hochliegenden Riegelkette.
Das uns bei Schafställen bekannt gewordene
Vorkommen dieser alten Bauweise ist mit den
beschriebenen Fällen in Seppensen, Ocht-
mannsbruch, Fischbek , Godenstedt und
einem jüngeren, in einem anderen Zusam-
menhang noch darzustellenden Gebäude in
Riepshof bei Otter schon erschöpft. Anders
bei den Bauernhäusern, dort ist diese Bau-
weise nicht nur die älteste bekannte Verzim-
merungsart, sondern auch recht stark ver-
breitet. Sie ist bereits ab dem Ende des 15.
Jahrhunderts faßbar < 187> und wurde -
regional allerdings zu sehr unterschiedlichen
Zeiten - von anders beschaffenen Arten der
Rähm- und Balkenverbindungen ersetzt.
Von einer verwandten und doch andersartigen
Verzimmerung zeugt ein großer Hofschafstall
auf „Jobens“ Hof in Handeloh. Dieser mit
fünf Fach nicht nur ungewöhnlich lange,
sondern mit 3,4 m Balkenhöhe und entspre-
chend breiten Kübbungen (Abb. 110) auch
sonst sehr voluminöse Stall besteht wie die
vorigen noch vollständig aus scharfkantig
bearbeitetem Eichenholz.
Abb. 110: Handeloh, Lkrs. Harburg, Kübbungsschaf-
stall auf dem Hofplatz mit breiten Abseiten bei hohen
Innenständern
Auch hier wird das flachliegende, an den
Giebelwänden etwas überstehende Rähm von
dem Stirnzapfen der Ständer durchsetzt. Die
Balken sind jedoch nicht auf ein Zapfen-
stöckchen aufgefügt, sondern greifen mit
einer Nut über den in ganzer Breite über das
Rähm hinausragenden Ständerzapfen (s.o.
Tafel 24e). Eitzen hat darin eine modifizierte
Form der altertümlichen Verkämmung gese-
hen <188>. In unserem Untersuchungsgebiet
jedoch ist die Zimmerung „mit breitem
Ständerzapfen“ eine jüngere Entwicklung. So
hat der Stall in Handeloh als weiteres, gegen-
über dem Stall von Ochtmansbruch jüngeres
Gestaltungsmerkmal bereits zweizeilige
Kübbungswände. Die Kübbungseinzüge sind
nicht mehr in die Wandständer eingehälst,
sondern in ihnen mit einem Zapfen befestigt.