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Müller, Michael Christian; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Orgeldenkmalpflege: Grundlagen und Methoden am Beispiel des Landkreises Nienburg/Weser — Hameln: Niemeyer, Heft 29.2003

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51261#0098
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70 Balge, Ev. Kirche
St. Bartholomäi, Orgel

Balge (Samtgemeinde Marklohe) Ev. Kirche St. Bartholomäi (Abb. 70-71)

Der zweijochige Saalbau mit eingezogenem Rechteck-
chor stammt noch aus dem späten 12. Jahrhundert und
wurde bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts eingewölbt.
1871: Neubau der Orgel durch Folkert Becker, Hannover.
1949: „Instandsetzung" und klanglicher Umbau durch
den Orgelbauer L. Wetzel, Hannover.
1968-1970: weitere „Erneuerungen" und Veränderun-
gen an der Orgel durch Hans Wolf, Verden.
1997: Renovierung der Orgel durch die Firma Gebr. Hille-
brand, Altwarmbüchen.
Standort, Gehäuse und Prospekt
Die Orgel befindet sich auf der Westempore. Das allsei-
tig umschlossene, aber nicht vollständig gedeckte Ge-
häuse ist in vielen Teilen erneuert, der Prospekt dürfte
aber vollständig bauzeitlich erhalten bzw. nur geringfü-
gig erneuert sein. Der dreiachsige Prospekt ist in recht
schlichten neugotischen Formen gestaltet. Im Prospekt
befindet sich noch der Prinzipal 8' aus Zink.
Spielanlage
Die Spielanlage befindet sich zwar am bauzeitlichen
Platz, wurde aber 1997 erneuert. Der Spielschrank be-
steht aus zwei Manualen und Pedal. Der Tastenumfang

reicht von C bis f3. Das Pedal ist selbständig, die Klavia-
tur umfasst die Töne C bis d. Die Registerzüge sind seit-
lich von den Manualen vertikal angeordnet. Vorhanden
sind die Koppeln ll-l und l-P.
Windladen und Trakturen
Die Schleifladen Beckers sind 1997 überarbeitet worden,
die Spiel- und Registertraktur ist mechanisch und aus
Holz gefertigt.
Pfeifenwerk
Die bauzeitliche Disposition ist nicht erhalten. Laut
Abnahmegutachten dürften 50 % des Pfeifenwerks von
Becker stammen, wobei Veränderungen an der Klang-
charakteristik wahrscheinlich sind. Es fehlen zumindest
der Bordun 16' und wohl je ein streichendes Register in
den Manualwerken. Einige Register stammen aus dem
Umbau 1968-1970. Man kann die bauzeitlich romanti-
sche Disposition als barockisiert bezeichnen.
Windversorgung
Die Windanlage ist nördlich neben der Orgel aufgestellt.
Das Gebläse speist einen Magazinbalg, dessen Alter und
Herkunft aber unklar sind.

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