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Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen
Apsiskalotte, Majestas Domini. Foto 2000,
Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege.
Triumphbogenwand.
Mittleres Joch, Nordwand.
Mittleres Joch, Südwand.
Maltechnik und Bildträger
Die Malereien im Schiff sind in Kalktechnik auf gelbli-
chem, einschichtigem Kalkputz angelegt, der oberflä-
chig verdichtet wurde. Als Malschichtträger dient eine
mehrfach aufgetragene Kalktünche. An den verschie-
denen Wänden liegen unterschiedliche Tünchen vor.
Überall lässt sich eine gelbliche, an der Oberfläche
sehr glatte Tünche feststellen. Auf dieser liegen die
Darstellungen der Kreuzigung, des Schwedentrunks
und die beiden übereinanderliegenden Malereien der
Südwand. An der Nordwand liegt im Bereich der fi-
gürlichen Malereien eine weiße Kalktünche mit star-
kem Pinselduktus auf der älteren Tünche und dient
hier als Malschichtträger. Es ist anzunehmen, dass die
gelbliche Kalktünche zur Erbauungszeit der Kirche auf
den frischen Putz gestrichen wurde und bereits die
erste Bemalung erhielt. Als weitere Malereien zur
Ausführung kommen sollte, grundierte man diese auf
dem vorhandenen Bestand mit einer weiteren Kalk-
tünche. Auf der grundierenden Kalktünche wurden
zunächst die rote Vorzeichnung, dann die Lokaltöne
angelegt. Darauf folgten Lichter, Schatten und zum
Schluss die Kontur. Die Nimben weisen Vorritzungen
auf. Sie wurden mit Hilfe eines Zirkels gezogen, des-
sen Einstichlöcher sichtbar sind. Die figürliche Malerei
ist frei ausgeführt. Die Farbpalette beinhaltet neben
Kalkweiß Ocker, Rot, Schwarz, Blau und Grün. In klei-
neren Bereichen kam Mennige zur Anwendung, die
heute größtenteils verschwärzt ist.
An einer Probe der Verkündigungsszene konnte man
Malachit nachweisen. Proben aus der Rankenmalerei
der Südwand ergaben Ultramarin und Kreide unter
wenig Zusatz von (Pflanzen-?)Schwarz.169
Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen
Apsiskalotte, Majestas Domini. Foto 2000,
Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege.
Triumphbogenwand.
Mittleres Joch, Nordwand.
Mittleres Joch, Südwand.
Maltechnik und Bildträger
Die Malereien im Schiff sind in Kalktechnik auf gelbli-
chem, einschichtigem Kalkputz angelegt, der oberflä-
chig verdichtet wurde. Als Malschichtträger dient eine
mehrfach aufgetragene Kalktünche. An den verschie-
denen Wänden liegen unterschiedliche Tünchen vor.
Überall lässt sich eine gelbliche, an der Oberfläche
sehr glatte Tünche feststellen. Auf dieser liegen die
Darstellungen der Kreuzigung, des Schwedentrunks
und die beiden übereinanderliegenden Malereien der
Südwand. An der Nordwand liegt im Bereich der fi-
gürlichen Malereien eine weiße Kalktünche mit star-
kem Pinselduktus auf der älteren Tünche und dient
hier als Malschichtträger. Es ist anzunehmen, dass die
gelbliche Kalktünche zur Erbauungszeit der Kirche auf
den frischen Putz gestrichen wurde und bereits die
erste Bemalung erhielt. Als weitere Malereien zur
Ausführung kommen sollte, grundierte man diese auf
dem vorhandenen Bestand mit einer weiteren Kalk-
tünche. Auf der grundierenden Kalktünche wurden
zunächst die rote Vorzeichnung, dann die Lokaltöne
angelegt. Darauf folgten Lichter, Schatten und zum
Schluss die Kontur. Die Nimben weisen Vorritzungen
auf. Sie wurden mit Hilfe eines Zirkels gezogen, des-
sen Einstichlöcher sichtbar sind. Die figürliche Malerei
ist frei ausgeführt. Die Farbpalette beinhaltet neben
Kalkweiß Ocker, Rot, Schwarz, Blau und Grün. In klei-
neren Bereichen kam Mennige zur Anwendung, die
heute größtenteils verschwärzt ist.
An einer Probe der Verkündigungsszene konnte man
Malachit nachweisen. Proben aus der Rankenmalerei
der Südwand ergaben Ultramarin und Kreide unter
wenig Zusatz von (Pflanzen-?)Schwarz.169



