379
Loxstedt, Landkreis Cuxhaven
Ev. Kirche St. Marien
Beschreibung und Baugeschichte
Einschiffige Saalkirche mit Westturm und polygona-
lem Chor. Die drei westlichen Joche und der Turm aus
dem Ende des 13. Jahrhunderts, mit Bandrippenge-
wölben überspannt. Das östlich angebaute, fast qua-
dratische Chorjoch mit 3/8-Schluss mit Birnstabge-
wölben aus dem 15. Jahrhundert. Sämtliche Fenster
im 16. Jahrhundert verändert. Gewölbeausmalung
aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.398
Die Gewölbemalereien
Bildprogramm und Beschreibung
1 Heilige Sippe
2 Anbetung der Könige
3 Genesisszenen
4 Drachenkampf Georgs
5 Christus als Weltenrichter, Deesis,
Auferstehung der Toten
6 Hölle
7 Himmlisches Jerusalem
8 Rankenmalerei und Sterne
9 Personifizierter Tod und höfisches Paar
10 Steinigung des Stephanus
11 Christophorus
12 Martyrium des Sebastian399
Mit Ausnahme des westlichsten Jochs und des
Chorpolygons sind alle Gewölbe mit ornamentalen
und figürlichen Malereien geschmückt. Im Chor
Sternornamentik und vom Scheitel abzweigende
Lebensbäume. In den Gewölbekappen östlich Heilige
Sippe, südlich Anbetung der Könige und drei Hirten,
westlich Szenen aus der Genesis: Erschaffung Evas,
Sündenfall, Vertreibung aus dem Paradies, nördlich
Kampf Georgs mit dem Drachen sowie Prinzessin mit
dem Lamm und Königspaar.
In den westlichen Gewölben Blütenranken und die
figürlichen Darstellungen umgebende Sterne bzw.
Blüten. Das östliche der drei Schiffgewölbe mit
Weltgerichtsdarstellungen ausgemalt. In der östlichen
Kappe Christus als Weltenrichter, Deesis (davon nur
Johannes der Täufer erhalten), posaunenblasende En-
gel und Auferstehung der Toten. In der südlichen
Kappe Hölle mit Teufeln, Verdammten und Höllen-
rachen, westlich Himmlisches Jerusalem: die Seligen
werden von Engeln in den Himmel geführt, vor dem
Portal Petrus. Die nördliche Kappe ist flächenfüllend
mit Blütenranken und Sternen geschmückt.
Im mittleren Schiffgewölbe Pestzyklus. Die östliche
Kappe mit dem Tod als mumifizierte Leiche mit Sense,
flankiert von einem Paar in höfischer Tracht. Alle
Figuren mit Schriftbändern in niederdeutscher Schrift
versehen. Die Inschrift im Spruchband der Frau lautet:
„lust unde vrolichheit begher ik uppe düsser erde".
Der Mann mit fast gleichlautendem Spruch: „lust
unde vrolichheit uppe düsser erde", während dem
Tod beigegeben ist: „o minsch ande erde wat ik nu
bin dat vistu werden". Die Darstellung ist als
Bußpredigt zu verstehen. Die südliche und nördliche
Gewölbekappe enthalten Martyriumsdarstellungen
des gesteinigten Stephanus und des von Pfeilen
durchbohrten Sebastian. In der westlichen Kappe
Christophorusdarstellung.400
Loxstedt, Landkreis Cuxhaven
Ev. Kirche St. Marien
Beschreibung und Baugeschichte
Einschiffige Saalkirche mit Westturm und polygona-
lem Chor. Die drei westlichen Joche und der Turm aus
dem Ende des 13. Jahrhunderts, mit Bandrippenge-
wölben überspannt. Das östlich angebaute, fast qua-
dratische Chorjoch mit 3/8-Schluss mit Birnstabge-
wölben aus dem 15. Jahrhundert. Sämtliche Fenster
im 16. Jahrhundert verändert. Gewölbeausmalung
aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.398
Die Gewölbemalereien
Bildprogramm und Beschreibung
1 Heilige Sippe
2 Anbetung der Könige
3 Genesisszenen
4 Drachenkampf Georgs
5 Christus als Weltenrichter, Deesis,
Auferstehung der Toten
6 Hölle
7 Himmlisches Jerusalem
8 Rankenmalerei und Sterne
9 Personifizierter Tod und höfisches Paar
10 Steinigung des Stephanus
11 Christophorus
12 Martyrium des Sebastian399
Mit Ausnahme des westlichsten Jochs und des
Chorpolygons sind alle Gewölbe mit ornamentalen
und figürlichen Malereien geschmückt. Im Chor
Sternornamentik und vom Scheitel abzweigende
Lebensbäume. In den Gewölbekappen östlich Heilige
Sippe, südlich Anbetung der Könige und drei Hirten,
westlich Szenen aus der Genesis: Erschaffung Evas,
Sündenfall, Vertreibung aus dem Paradies, nördlich
Kampf Georgs mit dem Drachen sowie Prinzessin mit
dem Lamm und Königspaar.
In den westlichen Gewölben Blütenranken und die
figürlichen Darstellungen umgebende Sterne bzw.
Blüten. Das östliche der drei Schiffgewölbe mit
Weltgerichtsdarstellungen ausgemalt. In der östlichen
Kappe Christus als Weltenrichter, Deesis (davon nur
Johannes der Täufer erhalten), posaunenblasende En-
gel und Auferstehung der Toten. In der südlichen
Kappe Hölle mit Teufeln, Verdammten und Höllen-
rachen, westlich Himmlisches Jerusalem: die Seligen
werden von Engeln in den Himmel geführt, vor dem
Portal Petrus. Die nördliche Kappe ist flächenfüllend
mit Blütenranken und Sternen geschmückt.
Im mittleren Schiffgewölbe Pestzyklus. Die östliche
Kappe mit dem Tod als mumifizierte Leiche mit Sense,
flankiert von einem Paar in höfischer Tracht. Alle
Figuren mit Schriftbändern in niederdeutscher Schrift
versehen. Die Inschrift im Spruchband der Frau lautet:
„lust unde vrolichheit begher ik uppe düsser erde".
Der Mann mit fast gleichlautendem Spruch: „lust
unde vrolichheit uppe düsser erde", während dem
Tod beigegeben ist: „o minsch ande erde wat ik nu
bin dat vistu werden". Die Darstellung ist als
Bußpredigt zu verstehen. Die südliche und nördliche
Gewölbekappe enthalten Martyriumsdarstellungen
des gesteinigten Stephanus und des von Pfeilen
durchbohrten Sebastian. In der westlichen Kappe
Christophorusdarstellung.400