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Güter Adeliger, Lebens- und Wirtschaftsformen
24, 25 Die neue Scheune.
Rauchhaus eigentlich nur an wenigen Stellen, am
besten unterhalb der Rauchgrenze, Heu gelagert wer-
den konnte. Eine Heuscheune ist auf dem Hof jedoch
nicht überliefert. Mit Aufgabe des Rauchhauses im
19. Jahrhundert konnte dann der Bodenraum des
Haupthauses als Heulager genutzt werden. Dass dies
dort der Fall war, belegen auch die beiden Abwürfe in
die im 19. Jahrhundert eingebauten (und zwischen-
zeitlich teilweise wieder beseitigten) Futtertische.
Damit wären die mutmaßlichen Heufache im Pferde-
stallgebäude entbehrlich geworden.
Danach wäre das zuletzt als Pferdestall genutzte Ge-
bäude zunächst als reiner Scheunenbau, am ehesten
wohl als „Dreschhaus", errichtet worden. Zur ur-
sprünglichen Nutzung der einen Abseite als Heulager
passt recht gut die Lage zum 130 Jahre älteren
Haupthaus, in dem das Vieh mit Sicherheit zum größ-
ten Teil aufgestallt war, recht gut: Die Wege für das
manuelle und mühsame Umtragen von Heu wären
recht kurz gewesen.
Die neue Scheune (Abb. 24, 25)
Beim Umbau der Hofanlage zu einem Dreiseithof ent-
stand als Gegenüber des zum Viehhaus umgewandel-
ten alten Haupthauses eine mehreren Zwecken die-
nende Scheune. Sie wurde als massiver Ziegelbau er-
richtet, alle Holzteile bestehen aus Nadelholz. Sie hat
drei mit Fenstern alternierende Einfahrten an der Hof-
seite (Nordseite) und eine am östlichen Giebel mit
zwei flankierenden Fenstern und eine Luke darüber.
Die Rückseite weist nur sieben fensterartige Öffnun-
gen aus, der westliche Giebel lediglich eine Luke im
Giebeltrapez. Das Gebäude trägt auf dem Schluss-
stein der östlichen Durchfahrt die Inschrift „J. H. F.
Clüver". Sie weist als Bauherrn Johann Heinrich Fried-
rich Clüver aus, der 1852 den Besitz des Hofes antrat.
Güter Adeliger, Lebens- und Wirtschaftsformen
24, 25 Die neue Scheune.
Rauchhaus eigentlich nur an wenigen Stellen, am
besten unterhalb der Rauchgrenze, Heu gelagert wer-
den konnte. Eine Heuscheune ist auf dem Hof jedoch
nicht überliefert. Mit Aufgabe des Rauchhauses im
19. Jahrhundert konnte dann der Bodenraum des
Haupthauses als Heulager genutzt werden. Dass dies
dort der Fall war, belegen auch die beiden Abwürfe in
die im 19. Jahrhundert eingebauten (und zwischen-
zeitlich teilweise wieder beseitigten) Futtertische.
Damit wären die mutmaßlichen Heufache im Pferde-
stallgebäude entbehrlich geworden.
Danach wäre das zuletzt als Pferdestall genutzte Ge-
bäude zunächst als reiner Scheunenbau, am ehesten
wohl als „Dreschhaus", errichtet worden. Zur ur-
sprünglichen Nutzung der einen Abseite als Heulager
passt recht gut die Lage zum 130 Jahre älteren
Haupthaus, in dem das Vieh mit Sicherheit zum größ-
ten Teil aufgestallt war, recht gut: Die Wege für das
manuelle und mühsame Umtragen von Heu wären
recht kurz gewesen.
Die neue Scheune (Abb. 24, 25)
Beim Umbau der Hofanlage zu einem Dreiseithof ent-
stand als Gegenüber des zum Viehhaus umgewandel-
ten alten Haupthauses eine mehreren Zwecken die-
nende Scheune. Sie wurde als massiver Ziegelbau er-
richtet, alle Holzteile bestehen aus Nadelholz. Sie hat
drei mit Fenstern alternierende Einfahrten an der Hof-
seite (Nordseite) und eine am östlichen Giebel mit
zwei flankierenden Fenstern und eine Luke darüber.
Die Rückseite weist nur sieben fensterartige Öffnun-
gen aus, der westliche Giebel lediglich eine Luke im
Giebeltrapez. Das Gebäude trägt auf dem Schluss-
stein der östlichen Durchfahrt die Inschrift „J. H. F.
Clüver". Sie weist als Bauherrn Johann Heinrich Fried-
rich Clüver aus, der 1852 den Besitz des Hofes antrat.