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Winghart, Stefan [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]; Kaspar, Fred [Oth.]; Gläntzer, Volker [Oth.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Güter, Pachthöfe und Sommersitze: Wohnen, Produktion und Freizeit zwischen Stadt und Land ; [... 23. Jahrestagung der nordwestdeutschen Hausforscher im März 2011 ...] — Hameln: Niemeyer, Heft 43.2014

DOI issue:
Landgüter von Bürgern und Beamten, Lebens- und Wirtschaftsformen
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Kaspar, Fred: Bauernhöfe mit Zweit- und Drittwohnungen: Pächter, Verpächter, Kapital, Landwirtschaft und Sommerfrische : Was macht der Städter auf dem Land?
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51273#0286
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Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen

von dem 1733 abgebrochenen Haus Niederwerries bei
Hamm, das in etwa 75 km Entfernung von Sondermühlen
lag, aber ebenfalls Wohnort des Ehepaares gewesen sein
könnte. Erbe wurde ihr Sohn Dietrich von Nehem, Osna-
brücker Droste zu Gröneberg, Hunteburg und Wittlage.
Dieser dürfte aufgrund seines Amtes auf mehrere Woh-
nungen Zugriff gehabt haben. Die Tochter Margaretha von
Neheim (1550-1599) des älteren Dietrich von Neheim als
Erben von Werries heiratete 1570 Rudolf von Vincke (1540-
1585), Erbe der Güter Ostenwalde und Kilver. Das Gut
Sondermühlen diente vor diesen bislang nur andeutungs-
weise erhellten, komplexen Familien- und Besitzverbindun-
gen der Herrschaft möglicherweise vor allem als Jagdhaus
oder Sommerwohnung. Zur Klärung der Nutzung von Haus
Sondermühlen wären daher zunächst weitere archivalische
Untersuchungen notwendig. Ein (neues oder erstes?) Her-
renhaus wurde dort wohl erst zu dem Zeitpunkt errichtet, als
der Besitz durch Erbschaft in die Hand eines zuvor wohl nicht
begüterten Hildesheimer Domherren kam, der danach sein
Amt aufgab, heiratete und nach Sondermühlen zog. 1677
wurde zudem über den Besitz der Herren von Neheim zu
Werries der Konkurs eröffnet.
156 Es befand sich im 16. und 17. Jahrhundert durchgängig
in Besitz von Herren, die weitreichende Besitzungen an ver-
schiedenen Orten der Region hatten (hierzu: Rudolf von
Bruch, Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück. Osna-
brück 1930, S. 178-181).

157 Es gleicht einem ähnlichen Gebäude auf dem Wirt-
schaftshof der Hämelschenburg (Kr. Hameln-Pyrmont), in
dem daher ebenfalls das alte oder ein zeitweilig genutztes
Herrenhaus vermutet wurde. Inzwischen konnte dies aller-
dings als ursprüngliches Kuhhaus mit Hofmeister- oder
Verwalterwohnung identifiziert und mit anderen ebensol-
chen „Vorwerkgebäuden" verglichen werden (Albrecht
1995 [wie Anm. 141], S. 84-88).
158 Baumeier 1988 (wie Anm. 129).
159 Es wurde von Peter Barthold bei der LWL-Denkmal-
pflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen bauge-
schichtlich untersucht. Hierzu ist eine gesonderte Publikation
in Vorbereitung.
160 Hierzu Fred Kaspar/Peter Barthold, Das „Kommenden-
haus" der ehemaligen Johanniterkommende Haus Horst bei
Waltrop, in: Westfalen. 81. Münster 2003, S. 115-122.
161 Es ist eine Vogelschauzeichnung überliefert, die den
Zustand des Hauses Rüschhaus bei Münster dokumentiert,
wie es bis zum Jahre 1745 bestand. Die verschiedenen Vor-
bauten lassen vor dem Hintergrund vermuten, dass sich
dahinter individuelle Lösungen zur Unterbringung von zwei
Wohnungen im Haus verbergen (Werner Lindner, Die bäuer-
liche Wohnkultur in der Provinz Westfalen und ihren nördli-
chen Grenzgebieten, in: Engelbert von Kerckerinck zur Borg
(Hg.), Beiträge zur Geschichte des Westfälischen Bauern-
standes.
 
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