Pachthof mit bürgerlichem Sommerhaus von 1774
Haus Lohfeld (ehemals Hof Wiggermann) bei Everswinkel (Kr. Warendorf), Müssingen Nr. 5
429
wesen im Kreis Warendorf.
46 Hierzu sind die Akten beim Bauordnungsamt der Kreis-
verwaltung Warendorf erhalten: Akte 1040/6.
47 Entnahme von sieben Proben durch Peter Barthold, LWL-
Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur, am 13. Juli
2012. Auswertung durch Erhard Preßler/Gersten mit Gut-
achten vom 20. Juli 2012. Es konnte hierbei nur eine Probe
(Dachwerk, Nordseite, 1. Sparren von Westen) auf das Fäll-
datum Herbst/Winter 1773 fest datiert werden.
48 Erhalten ist hiervon nur die Gaupe in der westlichen Stirn-
wand, während sich die übrigen Öffnungen nur noch an
seitlichen Ausnehmungen der Sparren nachweisen lassen.
49 Die Decke des Obergeschossraumes wurde 1906 an
einem bemerkenswerten, aus Eisenstangen gebildeten
Sprengwerk aufgehängt.
50 Die Gestaltung der teilweise ebenfalls noch erhaltenen
Türblätter legt eine Datierung in diese Bauphase nahe.
51 Johann Conrad Schlaun plante einen entsprechenden
Gartensaal schon um 1744 für den nicht verwirklichten Neu-
bau des Schlosses Senden.
52 Karin Zinkann, Die Landhäuser, in: Klaus Bußmann/Florian
Matzner/Ulrich Schulze (Hg.), Johann Conrad Schlaun 1695-
1773. Stuttgart 1995. S. 523-534. Kristin Püttmann, zur
noth und zur lust." Orangerien und Gewächshäuser in den
Gärten westfälischer Schlösser. Münster 1988; dies.,
Orangerien und Fasanerien, in: Bußmann/Matzner/Schulze
1995, S. 535-539.
53 Der Architekt Clemens August Vagedes, der zur entfern-
ten Verwandtschaft des Bauherren gehörte und 1780 auch
den Umbau des Stadthauses der Familie zur Mühlen in
Münster plante, war zu dieser Zeit erst 14 Jahre alt war und
begann gerade mit seiner Lehre bei Lipper.
54 Entsprechende „einräumige" Gartenhäuser sind in der
Mitte des 18. Jahrhunderts auch mehrfach in den Gärten
unmittelbar vor den Befestigungen der Stadt Münster errich-
tet worden (s. etwa die von Johann Conrad Schlaun geplan-
ten Beispiele bei Bußmann/Matzner/Schulze 1995 (wie Anm.
52), Bd. II, S. 510-516).
55 Albert Josef Löfken (19. März 1855 Wetter/Ruhr - 4. No-
vember 1932 Münster) war von 1895-1920 Leiter der Bau-
beratungsstelle des westfälischen Bauernvereins und prägte
während seiner langen Dienstzeit das ländliche Bauwesen in
Westfalen nachhaltig durch hunderte von ihm ausgearbeite-
te Entwürfe. Von 1899 bis 1917 war er auch Stadtverordne-
ter in Münster (s. Christian Schulze Pellengahr, Der Direktor
des Bauamtes des Westfälischen Bauernvereins Albert Josef
Löfken (1855-1932), in: Geschichtsblätter des Kreises Coes-
feld, Band 35, 2010, S. 209-214).
56 Die Vorgänge zur Baugenehmigung sind einschließlich
des erhaltenen, zur Genehmigung vorgelegten Plansatzes in
Kreisarchiv Warendorf erhalten: Gemeinde Everswinkel, B
76.
57 Er erhielt 1908 als Honorar insgesamt 1296 Mark. Seine
Pläne waren vor der Ausführung noch einmal von dem Bau-
rat Löfken in Münster begutachtet und teilweise verbessert
worden.
58 Alle Dächer erhielten eine Eindeckung aus Falzziegeln der
Schermbecker Thon- und Falzziegelwerke.
59 Alle Stundenzettel des Unternehmers haben sich in der
Akte der Belege zur Jahresrechnung der Stiftung 1907/08
erhalten.
60 Die Wappentafel wurde ausgebaut und ist seitdem auf
der Hofstelle eingelagert.
61 Die Herkunft der Bauteile ist nach mündlicher Tradition
der Familie belegt. Die abgebeizten Türblätter aus Eiche ent-
sprechen tatsächlich den überlieferten, allerdings durchgän-
gig farbig gefassten Türblättern der ersten - noch von J. C.
Schlaun selber begonnenen - Phase der Ausstattung des
Schlosses, die heute im Landesmuseum für Kunst- und Kul-
turgeschichte in Münster verwahrt werden (freundlicher Hin-
weis von Markus Kamps M.A./Münster 2011).
62 Die Begriffe „Backhaus" sowie „Gesindestube" werden
in dem Pachtvertrag von 1858 genannt, wobei die Stube
und ein Keller im Backhaus der Herrschaft vorbehalten blie-
ben.
63 Bauantrag mit Zeichnungen hierzu beim Bauordnungs-
amt der Kreisverwaltung Warendorf: Akte 680/10.
64 Der Bau konnte nur über die Aktenüberlieferung der
Stiftung nachgewiesen werden, während der Bauantrag in
der Aktenüberlieferung des Kreisarchives Warendorf, Evers-
winkel B 76 nicht nachzuweisen war.
Abbildungsnachweis:
Alle historischen Abbildungen entstammen dem Besitz der
Familie Scheffer-Boichorst bzw. Rosemarie Berger, die übri-
gen von Fred Kaspar, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und
Baukultur in Westfalen.
Haus Lohfeld (ehemals Hof Wiggermann) bei Everswinkel (Kr. Warendorf), Müssingen Nr. 5
429
wesen im Kreis Warendorf.
46 Hierzu sind die Akten beim Bauordnungsamt der Kreis-
verwaltung Warendorf erhalten: Akte 1040/6.
47 Entnahme von sieben Proben durch Peter Barthold, LWL-
Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur, am 13. Juli
2012. Auswertung durch Erhard Preßler/Gersten mit Gut-
achten vom 20. Juli 2012. Es konnte hierbei nur eine Probe
(Dachwerk, Nordseite, 1. Sparren von Westen) auf das Fäll-
datum Herbst/Winter 1773 fest datiert werden.
48 Erhalten ist hiervon nur die Gaupe in der westlichen Stirn-
wand, während sich die übrigen Öffnungen nur noch an
seitlichen Ausnehmungen der Sparren nachweisen lassen.
49 Die Decke des Obergeschossraumes wurde 1906 an
einem bemerkenswerten, aus Eisenstangen gebildeten
Sprengwerk aufgehängt.
50 Die Gestaltung der teilweise ebenfalls noch erhaltenen
Türblätter legt eine Datierung in diese Bauphase nahe.
51 Johann Conrad Schlaun plante einen entsprechenden
Gartensaal schon um 1744 für den nicht verwirklichten Neu-
bau des Schlosses Senden.
52 Karin Zinkann, Die Landhäuser, in: Klaus Bußmann/Florian
Matzner/Ulrich Schulze (Hg.), Johann Conrad Schlaun 1695-
1773. Stuttgart 1995. S. 523-534. Kristin Püttmann, zur
noth und zur lust." Orangerien und Gewächshäuser in den
Gärten westfälischer Schlösser. Münster 1988; dies.,
Orangerien und Fasanerien, in: Bußmann/Matzner/Schulze
1995, S. 535-539.
53 Der Architekt Clemens August Vagedes, der zur entfern-
ten Verwandtschaft des Bauherren gehörte und 1780 auch
den Umbau des Stadthauses der Familie zur Mühlen in
Münster plante, war zu dieser Zeit erst 14 Jahre alt war und
begann gerade mit seiner Lehre bei Lipper.
54 Entsprechende „einräumige" Gartenhäuser sind in der
Mitte des 18. Jahrhunderts auch mehrfach in den Gärten
unmittelbar vor den Befestigungen der Stadt Münster errich-
tet worden (s. etwa die von Johann Conrad Schlaun geplan-
ten Beispiele bei Bußmann/Matzner/Schulze 1995 (wie Anm.
52), Bd. II, S. 510-516).
55 Albert Josef Löfken (19. März 1855 Wetter/Ruhr - 4. No-
vember 1932 Münster) war von 1895-1920 Leiter der Bau-
beratungsstelle des westfälischen Bauernvereins und prägte
während seiner langen Dienstzeit das ländliche Bauwesen in
Westfalen nachhaltig durch hunderte von ihm ausgearbeite-
te Entwürfe. Von 1899 bis 1917 war er auch Stadtverordne-
ter in Münster (s. Christian Schulze Pellengahr, Der Direktor
des Bauamtes des Westfälischen Bauernvereins Albert Josef
Löfken (1855-1932), in: Geschichtsblätter des Kreises Coes-
feld, Band 35, 2010, S. 209-214).
56 Die Vorgänge zur Baugenehmigung sind einschließlich
des erhaltenen, zur Genehmigung vorgelegten Plansatzes in
Kreisarchiv Warendorf erhalten: Gemeinde Everswinkel, B
76.
57 Er erhielt 1908 als Honorar insgesamt 1296 Mark. Seine
Pläne waren vor der Ausführung noch einmal von dem Bau-
rat Löfken in Münster begutachtet und teilweise verbessert
worden.
58 Alle Dächer erhielten eine Eindeckung aus Falzziegeln der
Schermbecker Thon- und Falzziegelwerke.
59 Alle Stundenzettel des Unternehmers haben sich in der
Akte der Belege zur Jahresrechnung der Stiftung 1907/08
erhalten.
60 Die Wappentafel wurde ausgebaut und ist seitdem auf
der Hofstelle eingelagert.
61 Die Herkunft der Bauteile ist nach mündlicher Tradition
der Familie belegt. Die abgebeizten Türblätter aus Eiche ent-
sprechen tatsächlich den überlieferten, allerdings durchgän-
gig farbig gefassten Türblättern der ersten - noch von J. C.
Schlaun selber begonnenen - Phase der Ausstattung des
Schlosses, die heute im Landesmuseum für Kunst- und Kul-
turgeschichte in Münster verwahrt werden (freundlicher Hin-
weis von Markus Kamps M.A./Münster 2011).
62 Die Begriffe „Backhaus" sowie „Gesindestube" werden
in dem Pachtvertrag von 1858 genannt, wobei die Stube
und ein Keller im Backhaus der Herrschaft vorbehalten blie-
ben.
63 Bauantrag mit Zeichnungen hierzu beim Bauordnungs-
amt der Kreisverwaltung Warendorf: Akte 680/10.
64 Der Bau konnte nur über die Aktenüberlieferung der
Stiftung nachgewiesen werden, während der Bauantrag in
der Aktenüberlieferung des Kreisarchives Warendorf, Evers-
winkel B 76 nicht nachzuweisen war.
Abbildungsnachweis:
Alle historischen Abbildungen entstammen dem Besitz der
Familie Scheffer-Boichorst bzw. Rosemarie Berger, die übri-
gen von Fred Kaspar, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und
Baukultur in Westfalen.