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Hagen, Rüdiger; Neß, Wolfgang; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen: Region und Stadt Hannover — Petersberg: Michael Imhof Verlag, Heft 44.2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.51272#0081
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Mühlengeschichtlicher Überblick

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Mandelsloher Windmühle. Zunächst ist sie in dem bei
den Müllern berüchtigten Gewittersturm des 15. Ja-
nuar nach dem Durchdrehen des Flügelkreuzes schwer
beschädigt und danach nur noch elektrisch betrieben
worden. Hermann Kirchhoff wurde nach einer Lan-
desinnungsverbands-Sitzung vom 08.10.1954, in der
nach Änderung der niedersächsischen Handwerks-
ordnung eine Zusammenlegung einzelner Innungen
konstituiert worden war, zum Bezirksobermeister des
Innungsbezirks Mitte-Ost gewählt. Rund zehn Jahre
später ging die Obermeisterschaft der Innung nach
dem Tod Kirchhoffs an den Müllermeister Pinkenburg
von der Dampfmühle in Wunstorf über, der den Ver-
band jedoch aus Mangel an Mitgliedern kurze Zeit
später auflösen musste. In der Zeit des großen Müh-
lensterbens und mit der sich altersmäßig abzeichnen-
den Abgabe des Obermeisterpostens durch Kirchhoff
hatten die meisten Innungsmitglieder, besonders die
Windmüller, die Hoffnung aufgegeben und ihre Be-
triebe stillgelegt. Bezeichnenswert ist es, dass die In-
neneinrichtung der Mandelsloher Windmühle nach
der Stilllegung nach dem Tode Kirchhoffs im Zuge der
Mühlenstilllegungsgesetze komplett unbrauchbar ge-
macht und entfernt werden musste.
Der teilweise im Süden der heutigen Region Hanno-
ver gelegene ehemalige Landkreis Springe besaß nur
zeitweise eine Müllerinnung, war aber in der Mülle-
rei-Berufsgenossenschaft in Hannover bereits 1895
mit zwei Vertrauensmännern vertreten. Es waren dies
die Müllermeister Ziegenbein aus Hasperde-Neustadt
und Alrutz aus der Rosenmühle bei Adensen, beides
Wassermüller, deren Familien seit Generationen hier
abeiteten.
Die geschichtsträchtige Rosenmühle an der Haller bil-
det heute noch ein markantes Gebäudeensemble im
Landkreis Hildesheim unmittelbar hinter der Grenze
zur heutigen Region Hannover. Wie die meisten Müh-
len in dieser Region an der Marienburg gehörte sie
über viele Jahrhunderte zum Geschlecht der Herren
von Adensen und den Grafen von Hallermund. In der

SATZUNG

DER


Deckblatt der letzten Satzung der Müllerinnung Neustadt
von Obermeister Hermann Kirchhoff/Mandelsloh, später
übergeben an Obermeister August Pinkenburg/Wunstorf.

Vorführung der Windmühle des Obermeisters Kirchhoff in
Mandelsloh für den Meisterkurs der Müllerklasse der Berufs-


schule Hannover am 01.07.1937.


Ansicht der Rosenmühle bei Adensen.
 
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