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Hagen, Rüdiger; Neß, Wolfgang; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen: Region und Stadt Hannover — Petersberg: Michael Imhof Verlag, Heft 44.2015

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51272#0093
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Mühlengeschichtlicher Überblick

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Ein weiteres und in der heutigen Zeit außergewöhnli-
ches Beispiel zeigt die 2010/11 restaurierte Bockwind-
mühle in Wettmar. Diese stand seit dem Ende des
16. Jahrhunders auf dem dortigen Nordberg und ist
1947 unter dem Verlust nahezu der gesamten techni-
schen Einrichtung zu einer Jagdhütte, 1968 zu einem
Wochenendhaus umgebaut worden.
Als der Heimatverein für das Kirchspiel Engensen-Thön-
se-Wettmar e. V., dem die Mühle seit 2009 gehört, die
Restaurierung des Denkmals plante, stand die Mühle
von Bäumen umgeben in einer gewachsenen Wohn-
siedlung, eine betriebsfähige Wiederherstellung war
am Originalstandort also nicht mehr möglich.
Nach mehreren Gesprächen mit den zuständigen
Denkmalbehörden konnte die Mühle versetzt werden
und wurde 2010 auf eine völlig freie Anhöhe, einen
idealen Windmühlenstandort also, zwischen Wettmar
und Engensen transloziert, etwa 300 Meter von ei-
nem ehemaligen Windmühlenstandort, wo von etwa
1880 bis 1924 eine Bockwindmühle stand, entfernt.
Die Mühle konnte unter Rekonstruktion der gesamten
technischen Einrichtung hier wieder betriebsfähig her-
gestellt werden.


Bockwindmühle Wettmar an ihrem Originalstandort am
Nordberg vor der Umsetzung und Restaurierung 2009.

Bockwindmühle Wettmar nach der Umsetzung und Restaurierung 2011 an ihrem neuen Standort zwischen Wettmar und
Engensen. Auf dieser in unmittelbarer Nähe eines weiteren ehemaligen Bockwindmühlenstandorts gelegenen Anhöhe mit ide-
alen Windverhältnissen wird die Mühle heute durch mehrere freiwillige Müllerinnen und Müller regelmäßig in Betrieb gesetzt.
 
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