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Mühlen in Niedersachsen
Region und Stadt Hannover
Hannover-Anderten
(Kronsberg)
Windmühle
Eine zu Anderten gehörige Bockwindmühle am Krons-
berg wird bereits im 15. Jahrhundert erwähnt. Im
„register de Anno 1449, Edingerode" wird als spä-
ter eingefügter Randvermerk der Weg „von Anderten
bey der windtmühle her nach Wülferode..." genannt,
1491 im „Registratio bonorum in Anekamp" der
Name „Helvedingerodt" „bey der Andersch Wind-
mühle". 1589 wird im Kirchröder Meierdingsbuch die
Mühle erwähnt. Zeitgleich wird ein Landverkauf „bei
der Windmühle" an zwei Ändertet Bürger genannt.
Im 30jährigen Krieg muss die Mühle beschädigt wor-
den sein, denn 1654 bis 1657 wurden durch die Müh-
lenbauer Deyken aus Isernhagen und Bödecker aus
Hannover sowie die Schmiede Dedeken aus Bemerode
und Barnstorf aus Anderten große Reparaturen durch-
geführt. 1668 wird die Mühle jedoch bereits wieder
als baufällig bezeichnet. Sie wurde zu der Zeit durch
das fürstliche Amt Ilten verpachtet, so 1674 an Hans
Bolte, 1695 an Hans Rode und 1710 an Hans Joachim
Greten. Mit der Übernahme des englischen Thrones
durch Georg I. von Hannover wurde die nunmehr
„Königliche Mühle" 1714an den Müller Johann Dani-
el Heidemann auf Erbzins verpachtet. 1749 übernahm
der Steinwedeier Müller Jürgen Christoph Fricke die
Mühle und übergab sie 1793 seinem Großsohn Jo-
hann Friedrich Meyer. Dessen Sohn Friedrich Meyer
ließ 1835 zusätzlich zu dem vorhandenen Roggen-
mahlgang einen Weizengang einbauen. 1853 wollte
der Müller und Mühlenbauer Friedrich Heidemann aus
Horst die Mühle übernehmen und erneuern, zog je-
doch den Bau einer Holländermühle in Groß-Buchholz
vor (siehe dort). Friedrich Meyer ließ die Bockwind-
mühle dann im Folgejahr abbrechen und durch eine
neue, näher am Ort gelegene Holländermühle erset-
zen (siehe Anderten, Zur Mühle 33).
Hannover-Anderten, Karte de Villiers von 1698. Aus: Lit. Leer-
hoff, 1985
Hannover-Anderten, Kurhannoversche Landesaufnahme 1781,
1:25000, Ausschnitt, Niedersächsische Landesvermessung 1978.
Mühlen in Niedersachsen
Region und Stadt Hannover
Hannover-Anderten
(Kronsberg)
Windmühle
Eine zu Anderten gehörige Bockwindmühle am Krons-
berg wird bereits im 15. Jahrhundert erwähnt. Im
„register de Anno 1449, Edingerode" wird als spä-
ter eingefügter Randvermerk der Weg „von Anderten
bey der windtmühle her nach Wülferode..." genannt,
1491 im „Registratio bonorum in Anekamp" der
Name „Helvedingerodt" „bey der Andersch Wind-
mühle". 1589 wird im Kirchröder Meierdingsbuch die
Mühle erwähnt. Zeitgleich wird ein Landverkauf „bei
der Windmühle" an zwei Ändertet Bürger genannt.
Im 30jährigen Krieg muss die Mühle beschädigt wor-
den sein, denn 1654 bis 1657 wurden durch die Müh-
lenbauer Deyken aus Isernhagen und Bödecker aus
Hannover sowie die Schmiede Dedeken aus Bemerode
und Barnstorf aus Anderten große Reparaturen durch-
geführt. 1668 wird die Mühle jedoch bereits wieder
als baufällig bezeichnet. Sie wurde zu der Zeit durch
das fürstliche Amt Ilten verpachtet, so 1674 an Hans
Bolte, 1695 an Hans Rode und 1710 an Hans Joachim
Greten. Mit der Übernahme des englischen Thrones
durch Georg I. von Hannover wurde die nunmehr
„Königliche Mühle" 1714an den Müller Johann Dani-
el Heidemann auf Erbzins verpachtet. 1749 übernahm
der Steinwedeier Müller Jürgen Christoph Fricke die
Mühle und übergab sie 1793 seinem Großsohn Jo-
hann Friedrich Meyer. Dessen Sohn Friedrich Meyer
ließ 1835 zusätzlich zu dem vorhandenen Roggen-
mahlgang einen Weizengang einbauen. 1853 wollte
der Müller und Mühlenbauer Friedrich Heidemann aus
Horst die Mühle übernehmen und erneuern, zog je-
doch den Bau einer Holländermühle in Groß-Buchholz
vor (siehe dort). Friedrich Meyer ließ die Bockwind-
mühle dann im Folgejahr abbrechen und durch eine
neue, näher am Ort gelegene Holländermühle erset-
zen (siehe Anderten, Zur Mühle 33).
Hannover-Anderten, Karte de Villiers von 1698. Aus: Lit. Leer-
hoff, 1985
Hannover-Anderten, Kurhannoversche Landesaufnahme 1781,
1:25000, Ausschnitt, Niedersächsische Landesvermessung 1978.