Katalog
Stadt Hannover
319
Hannover-Bemerode
(Kronsberg)
Windmühle Junkermühle
Die so genannte Junkermühle wurde 1576 als Bock-
windmühle für die Adelsfamilien von Saldern, von Ru-
tenberge und von Steinberg auf dem höchsten Punkt
des Kronsberges erbaut. Das Grundstück gehörte zur
Bemeroder Kapelle. Die Mühle soll aus Kirchhorst
hierher transloziert worden sein und wäre demnach
im Kern wohl noch älter. Als Mühlenbauer wird Meis-
ter Heineke, ebenfalls aus Kirchhorst, genannt, der
eventuell beim Bau Teile einer zuvor im genannten Ort
stehenden Bockwindmühle mit verwendet hat. Hin-
weise auf eine Bockwindmühle (später zwei) in Kirch-
horst sind jedoch erst einige Jahre später überliefert.
Im 17. Jahrhundert werden diverse Müller als Päch-
ter genannt. 1704 ging ein Teil der Mühle und der
Rautenbergschen Güter an den Magistrat der Stadt
Hannover über, die Mühle wurde danach zur Zwangs-
mühle für das Dorf Bemerode erklärt.
Auch im 18. Und 19. Jahrhundert werden wieder ver-
schiedene Pächter erwähnt.
1826 wurde dem damaligen Müller Düvell der Bau ei-
nes Wohnhauses direkt neben der Mühle gestattet,
bei dem wenig später auch eine Gastwirtschaft ein-
gerichtet wurde, die noch nach Abbruch der Mühle
Bestand haben sollte. 1834 gehörte die Mühle zu drei
Vierteln der Stadt Hannover und zu einem Viertel dem
Bemeroder Gutsherrn von Graevemeier. 1835 ließ
Pächter Düvell neben dem Roggenmahlgang einen
zusätzlichen Weizengang einbauen. Nachdem 1878
die Mühle durch den Bennemühlener Wassermüller
Friedrich Bente übernommen wurde, wird folgende
technische Ausstattung genannt: ein Roggengang,
ein Weizengang, ein Spitzgang mit Antrieb von oben
durch eine zusätzliche Königsspindel, zwei Sechskant-
sichter und ein Aufzug. Nachdem bereits 1882 durch
das Kreisamt die Stilllegung der Mühle wegen erheb-
licher baulicher Mängel verfügt wurde, erfolgte diese
schließlich um 1900. Die damalige Müllerfamilie Peik
übernahm danach die Wettberger Windmühle (siehe
dort).
Für die noch bestehende Gaststätte auf dem Krons-
berg diente die Mühle, die zur Zierde Flügelattrappen
erhielt, als Anziehungspunkt und schmückendes Bei-
werk, bevor sie 1930 endgültig abgebrochen wurde.
Die Kurhannoversche Landesaufnahme von 1781 zeigt die
Bockwindmühle auf dem Kronsberg zwischen Bemerode
und Wülferode, Niedersächsische Landesvermessung 1978.
Hannover-Bemerode, Darstellung der Mühle auf einem Ge-
mälde. Foto aus: Paul Theile 1996.
Stadt Hannover
319
Hannover-Bemerode
(Kronsberg)
Windmühle Junkermühle
Die so genannte Junkermühle wurde 1576 als Bock-
windmühle für die Adelsfamilien von Saldern, von Ru-
tenberge und von Steinberg auf dem höchsten Punkt
des Kronsberges erbaut. Das Grundstück gehörte zur
Bemeroder Kapelle. Die Mühle soll aus Kirchhorst
hierher transloziert worden sein und wäre demnach
im Kern wohl noch älter. Als Mühlenbauer wird Meis-
ter Heineke, ebenfalls aus Kirchhorst, genannt, der
eventuell beim Bau Teile einer zuvor im genannten Ort
stehenden Bockwindmühle mit verwendet hat. Hin-
weise auf eine Bockwindmühle (später zwei) in Kirch-
horst sind jedoch erst einige Jahre später überliefert.
Im 17. Jahrhundert werden diverse Müller als Päch-
ter genannt. 1704 ging ein Teil der Mühle und der
Rautenbergschen Güter an den Magistrat der Stadt
Hannover über, die Mühle wurde danach zur Zwangs-
mühle für das Dorf Bemerode erklärt.
Auch im 18. Und 19. Jahrhundert werden wieder ver-
schiedene Pächter erwähnt.
1826 wurde dem damaligen Müller Düvell der Bau ei-
nes Wohnhauses direkt neben der Mühle gestattet,
bei dem wenig später auch eine Gastwirtschaft ein-
gerichtet wurde, die noch nach Abbruch der Mühle
Bestand haben sollte. 1834 gehörte die Mühle zu drei
Vierteln der Stadt Hannover und zu einem Viertel dem
Bemeroder Gutsherrn von Graevemeier. 1835 ließ
Pächter Düvell neben dem Roggenmahlgang einen
zusätzlichen Weizengang einbauen. Nachdem 1878
die Mühle durch den Bennemühlener Wassermüller
Friedrich Bente übernommen wurde, wird folgende
technische Ausstattung genannt: ein Roggengang,
ein Weizengang, ein Spitzgang mit Antrieb von oben
durch eine zusätzliche Königsspindel, zwei Sechskant-
sichter und ein Aufzug. Nachdem bereits 1882 durch
das Kreisamt die Stilllegung der Mühle wegen erheb-
licher baulicher Mängel verfügt wurde, erfolgte diese
schließlich um 1900. Die damalige Müllerfamilie Peik
übernahm danach die Wettberger Windmühle (siehe
dort).
Für die noch bestehende Gaststätte auf dem Krons-
berg diente die Mühle, die zur Zierde Flügelattrappen
erhielt, als Anziehungspunkt und schmückendes Bei-
werk, bevor sie 1930 endgültig abgebrochen wurde.
Die Kurhannoversche Landesaufnahme von 1781 zeigt die
Bockwindmühle auf dem Kronsberg zwischen Bemerode
und Wülferode, Niedersächsische Landesvermessung 1978.
Hannover-Bemerode, Darstellung der Mühle auf einem Ge-
mälde. Foto aus: Paul Theile 1996.



