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12 Der heutige Nutzer der Tribünenanlage der ehemaligen Freilichtbühne „Stedingsehre" sind eine kleine Herde von Scha-
fen. Januar 2014, Foto: Wiebke Dreeßen, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege.
der erhaltenen Details, die Freitreppe nach Süden mit
seitlichen Eingangsbauten, der obere Umgang sowie
die drei mittleren Zuschauersegmente bewahrt wer-
den. Damit sollte versucht werden, die Großform der
Anlage zu erhalten und die Eingriffe auf ein Minimum
zu beschränken. Gleichzeitig waren Auflagen zur Sa-
nierung der restlichen Tribünenteiie mit der vorgezo-
genen Zustimmung verbunden. Die architektonische
Gestaltung der Neubauten im Tribünenbereich war
frühzeitig mit der Denkmalpflege abzustimmen.
Im Zuge der weiteren Planung zeigte sich, dass radial
angeordnete Neubauten in den beiden äußeren Seg-
menten aufgrund des großen Volumens nicht zu re-
alisieren waren. Daher wurde eine Alternative weiter
verfolgt, die die Anordnung der Bebauung tangential
zu den Sitzreihen jeweils in der oberen Hälfte der zwei
äußeren Segmente der Anlage vorsah. Diese Planung
wurde dann 1994/95 zur Genehmigung eingereicht
und dem Eingriff aufgrund wirtschaftlicher Unzumut-
barkeit im Sinne von § 7 Niedersächsisches Denkmal-
schutzgesetz bei unverändertem Erhalt der Tribüne
stattgegeben. Dieses konnte auch eine in Bookholz-
berg gegründete Bürgerinitiative, die „Interessenge-
meinschaft Bookholzberg INBO", nicht verhindern,
die sich mit großer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
und Eingaben an das Ministerium für Wissenschaft
und Kultur und an die Bezirksregierung Weser-Ems
gegen das Bauvorhaben zur Wehr setzte und Vor-
schläge für ein Kulturzentrum mit Museum und Cafe
vortrug. Allerdings wurde von ihren Vertretern in der
Freilichtbühne vornehmlich ein Erinnerungsmai für die
in der Schlacht bei Altenesch 1234 vernichtend ge-
schlagenen Stedinger Bauern gesehen.
In die weitere Entwicklung war die staatliche Denk-
malpflege nicht mehr involviert. Mensa und weitere
Gebäude außerhalb der denkmalgeschützten Anlage
wurden erweitert bzw. errichtet. Ebenso wurden die
Gebäude des Spieldorfes saniert und werden bis heu-
te vom Berufsförderungswerk genutzt. Sie befinden
sich insgesamt in einem sehr gepflegten Zustand, sind
jedoch stark eingegrünt, so dass der ursprüngliche Be-
zug in die Weite des Stedinger Landes nicht mehr oder
nicht wieder gegeben ist. Die Internatsbauten in der
Tribünenanlage sind jedoch wohl aus wirtschaftlichen
12 Der heutige Nutzer der Tribünenanlage der ehemaligen Freilichtbühne „Stedingsehre" sind eine kleine Herde von Scha-
fen. Januar 2014, Foto: Wiebke Dreeßen, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege.
der erhaltenen Details, die Freitreppe nach Süden mit
seitlichen Eingangsbauten, der obere Umgang sowie
die drei mittleren Zuschauersegmente bewahrt wer-
den. Damit sollte versucht werden, die Großform der
Anlage zu erhalten und die Eingriffe auf ein Minimum
zu beschränken. Gleichzeitig waren Auflagen zur Sa-
nierung der restlichen Tribünenteiie mit der vorgezo-
genen Zustimmung verbunden. Die architektonische
Gestaltung der Neubauten im Tribünenbereich war
frühzeitig mit der Denkmalpflege abzustimmen.
Im Zuge der weiteren Planung zeigte sich, dass radial
angeordnete Neubauten in den beiden äußeren Seg-
menten aufgrund des großen Volumens nicht zu re-
alisieren waren. Daher wurde eine Alternative weiter
verfolgt, die die Anordnung der Bebauung tangential
zu den Sitzreihen jeweils in der oberen Hälfte der zwei
äußeren Segmente der Anlage vorsah. Diese Planung
wurde dann 1994/95 zur Genehmigung eingereicht
und dem Eingriff aufgrund wirtschaftlicher Unzumut-
barkeit im Sinne von § 7 Niedersächsisches Denkmal-
schutzgesetz bei unverändertem Erhalt der Tribüne
stattgegeben. Dieses konnte auch eine in Bookholz-
berg gegründete Bürgerinitiative, die „Interessenge-
meinschaft Bookholzberg INBO", nicht verhindern,
die sich mit großer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
und Eingaben an das Ministerium für Wissenschaft
und Kultur und an die Bezirksregierung Weser-Ems
gegen das Bauvorhaben zur Wehr setzte und Vor-
schläge für ein Kulturzentrum mit Museum und Cafe
vortrug. Allerdings wurde von ihren Vertretern in der
Freilichtbühne vornehmlich ein Erinnerungsmai für die
in der Schlacht bei Altenesch 1234 vernichtend ge-
schlagenen Stedinger Bauern gesehen.
In die weitere Entwicklung war die staatliche Denk-
malpflege nicht mehr involviert. Mensa und weitere
Gebäude außerhalb der denkmalgeschützten Anlage
wurden erweitert bzw. errichtet. Ebenso wurden die
Gebäude des Spieldorfes saniert und werden bis heu-
te vom Berufsförderungswerk genutzt. Sie befinden
sich insgesamt in einem sehr gepflegten Zustand, sind
jedoch stark eingegrünt, so dass der ursprüngliche Be-
zug in die Weite des Stedinger Landes nicht mehr oder
nicht wieder gegeben ist. Die Internatsbauten in der
Tribünenanlage sind jedoch wohl aus wirtschaftlichen