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"Unter der GrasNarbe" <Veranstaltung, 2014, Hannover>; Schomann, Rainer [Editor]; Schormann, Michael Heinrich [Editor]; Wolschke-Bulmahn, Joachim [Editor]; Winghart, Stefan [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; VGH-Stiftung [Editor]; Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur [Editor]; Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Unter der GrasNarbe: Freiraumgestaltungen in Niedersachsen während der NS-Diktatur als denkmalpflegerisches Thema : Dokumentation der Tagung vom 26.-29. März 2014 in Hannover — Petersberg: Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG, Heft 45.2015

DOI article:
Dobratz, Tobias; Venturelli, Flavio: Horst-Wessel-Denkmäler in Niedersachsen - Gefallenenkult und Propaganda in der NS-Freiraumgestaltung
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51271#0194
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Unter der GrasNarbe


• „Steinerne Denkmäler“
• Ehrenhaine
O Ehrenbäume
ungeklärte Denkmäler

9 Nachweisbare Horst-Wessel-Denkmäler in der Bundesrepublik Deutschland und in Niedersachsen.

Horst-Wessel Denkmäler in Niedersachsen
Auch die niedersächsische Denkmalsituation wurde
von diesem von oben inszenierten Vorgehen berührt
und schlug sich unmittelbar im lokalen Kontext nieder.
In Verbindung mit dem Kult um Wessels Vorfahren,
die aus der Region zwischen Hameln und Hannover
stammen sollen, entwickelte sich hier ein besonderer
Personenkult und führte zur Errichtung mehrerer
Horst-Wessel-Denkmäler.
Diese wurden nicht nur in der Gestaltung, sondern
auch durch die jeweilige Lage auf besondere Weise
inszeniert. So befand sich die Horst-Wessel-Eiche in
Hannover auf dem heutigen Königsworther-Platz21,
der eine prägende Rolle im Stadtgefüge einnahm. Es
wurde auf diese Weise sichergestellt, dass die Bürger
der Stadt den Baum sahen und der Horst-Wessel-
Kult sich unmittelbar im Alltagsleben der Bewohner
verankerte. Auch das Beispiel eines Findlings in
Nienburg22 zeigt, dass neben der Gestalt besonders
die Betrachtung der Lage ausschlaggebend für das
Verständnis der Denkmäler ist. Da Wessel als Vorbild
für die Jugend des NS-Regimes diente, scheint die
Setzung des Findlings, welcher sich in direktem

Blickbezug zu einer Schule befand, nicht zufällig
zu sein, sondern unterstreicht vielmehr eine klare
propagandistische Absicht.
Das „vorläufige" Horst-Wessel-Denkmal
im Süntel
Neben den kleineren Orten des Wessel-Kults entstand
im Gebiet des heutigen Niedersachsen jedoch ein sehr
bedeutendes Denkmal, welches auch eine Verbindung
zu Berlin und zur gesamten Nation darstellt. Dabei
handelt es sich um das Horst-Wessel-Denkmal im
Süntel. Aufgrund des Entstehungskontextes und der
heutigen Gestalt erfährt das als „Reichsehrenmal"
geplante Denkmal im Süntel-Gebirge23 besondere Be-
achtung. Anders als bei vielen Denkmälern zu Ehren
Wessels sollte dieses Monument eine reichsweite
Bedeutung erlangen. Die damit verknüpften Ab-
sichten erklärte der damals zuständige Landrat und
SA-Oberführer folgendermaßen:
„im Herbst wurde der Bückeberg [...] zum
Platz des Erntedankfestes [...] bestimmt. Ihm
 
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