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Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft [Hrsg.]
Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft 1883/1908 — Berlin, [1908]

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https://doi.org/10.11588/diglit.23841#0029
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Stabe. Auf einem bereits 1895 erworbenen Terrain, das, am Humboldthain sich hinziehend, in
vorteilhafter Nähe des Ackerstraßenwerkes lag, wurde die Maschinenfabrik errichtet. Ersterem
sollte die Herstellung der Apparate, Bogenlampen und Instrumente, der Schalttafelbau verbleiben.
Das war durch Abtrennung der Fabrikation von Leitungs- und Isoliermaterial möglich, als die Ge-
sellschaft dazu überging, elektrische Kabel selbst anzufertigen. Sic kaufte zu diesem Zweck im
folgenden Jahre ein der Hochspannungszentrale benachbartes Grundstück an der Oberspree,
sehr geeignet für den Warentransport zu Wasser und groß genug, zahlreichen Betrieben Raum zu
bieten. Hier wuchs das Kabelwerk empor. Es in kurzer Zeit zu hoher Leistungsfähigkeit ent-
wickelt zu haben, ist das Verdienst seines 190} verstorbenen Direktors Erich Rathenau. Auch
die Werkstätten der Schlegelstraße verlangten wiederholt Ausbauten; nicht nur weil die Glüh-
birne ein nach Millionen zählender Artikel geworden war: die 1899 begonnene Produktion der
Nernstlampe nahm die Fabrik stark in Anspruch.

Auf dem ihr zugewiesenen Gebiet erfüllte die Allgemeine Lokal- und Straßenbahn-Gesell-
schaft alle Erwartungen. Es lag nahe, einem ähnlichen Institut die Errichtung, den Erwerb und
Betrieb von Elektrizitätswerken für Licht und Kraftabgabe zu übertragen. Dem entsprach die 1897
erfolgte Gründung der Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft, einer Schöpfung, deren rasches Auf-
blühen zeigt, wie fruchtbringend sich auch kleinere Anlagen gestalten lassen, wenn sie nach ein-
heitlichen Prinzipien von einer Zentralstelle geleitet werden. Anders bei ausländischen Unterneh-
mungen. Hier mußte der Wert, der im Inland speziell dem Einfluß auf den Betrieb zuzumessen
war, gegen die Bedeutung vorwiegend finanztechnischen Wirkens zurücktreten. Schon 1895 hatte
das Veranlassung gegeben, in Zürich zusammen mit der Deutschen Bank und unter Anlehnung an
die Schweizerische Creditanstalt die Bank für elektrische Unternehmungen zu errichten.
 
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