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Kleine Figuren der Spätzeit; Bildermumien 255

Bemerkung zu Saal X. Die Mumien werden höchst sorgfältig ein-
gewickelt, aber der mumienförmige Pappkasten, der sie seit der libyschen
Zeit umschlofs (S. 159) wird auf eine Kopfmaske, ein Mittelstück
für den Bauch und ein Fufsstück beschränkt, die man vergoldet und
bunt bemalt. Unter dem Einflufs der griechischen Kunst werden dann
diese Masken porträtartig gestaltet und etwa im 2. Jahrh. n. Chr. durch
rein griechische Porträts ersetzt. Es sind dies teils Stuckmasken, teils
gemalte Porträts. Diese letzteren, zumeist mit Wachsfarben auf Holz
(selten auf Leinen) gemalt, sind besonders wichtig als einzige Denk-
mäler griechischer Porträtmalerei. — Ein Teil dieser Mumien ist
übrigens nicht mehr in ihren Gräbern gefunden worden, sondern da-
neben im Sande verscharrt; man hatte sie dahin entfernt, um die Gräber
noch einmal benutzen zu können.

Freistehend

11673. Mumie eines Mannes mit seinem Bild und mit
höchst sorgfältiger Umwickelung; in den durch die Binden
gebildeten Vertiefungen vergoldete Knöpfchen. Lag nur
in ein Tuch gehüllt ohne Sarg im Sande. — Das Bild
(Holz, grauer Grund) zeigt einen etwa 3ojährigen Mann,
schwarzbraun, die Lippen etwas wulstig, das Haar und
der kurze Bart kraus; ohne Kleidung. Von höchst leben-
digem Ausdruck und eines der besten dieser Bilder. —
(Gesch. Mosse 1892) L .1,68 m.

11752. Mumie einer jungen Frau mit einem guten Bild
auf Leinwand; mit schwarzen Locken und grofsen goldenen

* Ohrringen. Lag unverhüllt im Sand. — (Gesch. Mosse 1892)
1. i,53 m.

11753. Mumie eines jungen Mannes mit einem Bild auf
Leinwand. Die Umwicklung zierlich; das Bild zeigt ihn
mit keimendem Bart, in einem weifsen Gewand mit zwei
lila Streifen. — (Gesch. Mosse 1892) 1. i,53 m.
 
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