Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 1.1883

DOI Heft:
Nr. 1
DOI Artikel:
Programm
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15859#0009

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Archiv für christliche Kunst.

(Organ des Rottenburger Diözesan-Vereins für christliche Runst.

Eerausgegeben und redigirt von Dr. Fr. I. Schwarz in Lllwangen.

Verlag des Rottenburger Diözesan-Runstvereins, für denselben: der Vorstand Dr. Fr. g. Schwarz.

Erscheint monatlich einmal. Halbjährlich für t M. S5 Pf. durch die württem- OC>

T bcrgischen, für I M. 50 Pf. durch die bayerischen und die RcichSPost Anstaltcn, Taa

* für 1 M. 20 Pf. im Stuttgarter Bestcllbczirk zu beziehen.

Programm.

Zugleich eine Vorrede.

^)ie Blätter, welche mit dieser ersten
Nttmmer in die Welt gehen, um sich
einen geistesverwandten Leserkreis zu suchen
und — wenn ihnen dies vergönnt ist —
bei ihm einzubürgern, verdanken ihr Ent-
stehen weder einer literarischen Liebhaberei
des Redakteurs, noch einer buchhändlerischen
Spekulation, sondern einzig ltnb allein dem
Verlangen des Rottenburger Diözesanvereins
für christliche Kunst, sich ein Organ zu
schaffen, welches da dienstbar sei der kirch-
lichen Kunst' und allen denen, die ihrer be-
dürfen oder sich ihrer Mithilfe zum Heile
der Menschen gnädig bedienen, dienstbar
also vor allem Gott und seiner Ehre, dem
Gottesdienst, der Kirche, die ihn übt, den
Gläubigen, für deren Heil er geübt wird.
Dieses Verlangen hat in einem formellen
Beschluß der General-Versammlung des
Vereins seinen Ausdruck gefunden, und
demselben Beschluß beugt sich der Heraus-
geber nicht ohne Widerstreben, indem er
abermals zur Redaktionsfeder greift, die er
mit dem Aufgeben des alten „Kirchenschmuck"
für immer niedergelegt zu haben glaubte.

Ob das „Archiv" ein längeres Leben
fristen wird, hängt vor Allem von der Ge-
schicklichkeit der Mitarbeiter ab, die rechten
Saiten anzuschlagen, ebensosehr aber auch
von der Möglichkeit, seinen Leserkreis über
die Heimat-Diözese auszudehnen Gelingt
ihm dies nicht, so wird es sich dem znrück-
weisenden Urtheilsspruch unterwerfen und
znrücktreten, weil es sich dem Leser als
unnützlich, oder neben vorhandenen Organen
als überflüssig erwies. Jedoch wird es sich
bestreben, durch pünktliche Durchführung
seines Programms, ein solches Loos nicht
selbst zu verschulden. Zur Begründung
des Programms wird es aber nicht über-
flüssig sein, einige Bemerkungen vorans-
zuschicken.

Für Leute vom Fach zu schreiben, beab-
sichtigen wir nicht, außer soweit es ihnen
darum zu thun ist, die liturgischen Gesetze,
welche aus die Form der Knnstbildnngen
von Einfluß sind, oder unsere — der
Arbeitgeber —- Anschauungen kennen zu
lernen. Was aber thnt die übrige Leser-
welt mit einer Zeitschrift, deren Inhalt
theils dem Gebot der augenblicklichen Zeit-
bedürfnisse und lokaler Fragen, oder den
zufälligen Neigungen der Mitarbeiter folgt ?
Anders läge die Sache und weniger proble-
matisch wäre der Erfolg, wenn die nicht
fachmännischen Leser durch vorausgegaugeueu
systematischen Unterricht über die Elemente
der Kunst, soweit die Kirche dabei iuteressirt
ist, die Vorbedingung für das Interesse an
monographischer, tiefer eingehender Behand-
lung von Detailfragen gewonnen hätte,
wie sie herkömmlich je nach dem Zeitbe-
dürfniß die Spalten der Zeitschriften füllen.
Daraus kommt nur ein halbes, nnznsammen-
hängendes Wissen, das mit falschen Schlüssen
und Entschlüssen, mit unsicherem Rathen
und Thaten so viel schadet. Daher ist
unser guter Wille und unsere Absicht dahin
gerichtet, nach und nach, wenn dem „Archiv"
ein längeres Leben beschieden ist, und so-
viel es in einer Zeitschrift überhaupt ge-
schehen kann, in den einzelnen Gebieten
und Zweigen der christlichen Kunst das
elementare Wissen so systematisch als mög-
lich grnndznlegen und die Lücken desselben
mit fortschreitender Zeit mehr und mehr
zu schließen. Der diesem Zwecke gewidmete
Theil der Aufsätze soll daher nicht in mono-
graphischer Breite sich verlieren, sondern
thunlichst kompendiös die Materie behandeln.

Der Text behandelt demgemäß:

1) Fragen. aus dem Gebiete der Kunst
überhaupt;

2) Die kirchliche Architektur, Formen und
Konstruktion der Bauglieder und des
ganzen Baues; stylistische Behandlung
 
Annotationen