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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 3.1885

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Nr. 5
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Schwarz, Franz Joseph: Grammatik der kirchlichen Baukunst, [5]: Gurtgesimse
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https://doi.org/10.11588/diglit.15861#0046

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42

Zweckentsprechender ist der Wasserschlag
abgeschrägt, wie in dem Gurtgesims Fig.
49, ebenfalls vom Kolosseum in Rom;
denn sein Zweck ist ja neben einem ästhe-
tischen auch der, den schnellen Ablauf des

Fig- -tö.

Römisches Gurtgcsims vom
Colosseum in Rom.

Wassers zu befördern und dessen Ein-
dringen in die horizontalen Fugen des
Gemäuers zu verhindern. Die Profil-
Elemente, ans welchen der andere Be-
standtheil des Gesimses zusammengesetzt ist,
sind an sich klar.

Von den a l t ch r i st l i ch e n Gurten
geben wir ein Beispiel in Fig. 50.

Der Wasserschlag ist nur von zwei
Gliedern unterstützt. Das untere besteht
ans ■— der Länge nach aufgezogenen,

Fig. 50.

Altchristliches Gurtgcsims in Backstein.

(Nach Hübsch.)

nicht ganz mit der halben Breite ausla-
denden, das zweite aus Backsteinen, welche
nach der Breite aufgezogen sind und von
denen nur je der zweite über das untere
Glied vortritt.

Das romanische Gurtgesims weist
Profile auf, die in den Grenzen von der
einfachsten Form bis zu den ornamentirten
Gurten sich bewegen. An Thürmen ist es
oft nur ein unprofilirtes Bandgesims, wie

z. B. an den Thürmen der Benediktiner-
Abtei-Kirche in Biburg (Bayern.)

In Fig. 51 sind beide Bestandtheile
der Gurt, Wasserschlag und eine einfache
Schräge, aus einer einzigen Steinschicht
geformt.

An derselben Abtei Alspach findet sich
das Gesims Fig. 52.

Fig. 52.

Romanisches Gurtgcsims, Abtei
Alspach (Elsaß).

Hier tritt schon, wenn auch noch schüch-
tern, die Unterschneidung auf, wohl veran-
laßt durch den einer raschen Wasserabfüh-
rung nicht sehr günstigen Rundstab. Da-
mit das Wasser nicht so leicht auch auf
 
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