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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 21.1903

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Nr. 3
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Kümmel, Konrad: Pfarrer a. D. Friedrich Laib, [1]: zugleich ein Stück Vereinsgeschichte
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eins sowie die neugewählteil Mitglieder
schon am 27. Juli 1852 vom Bischof
bestätigt worden waren, so konstituirte
sich derselbe am 18. August zu Stuttgart,
und hier wurde Pfarrer Laib von Rech-
berghausen zum Verein s k a ssie r ge-
wählt, ein Amt, das er lange Zeit ver-
ivaltete, das aber durchaus nicht seine
Hauptthätigkeit im Verein bildete. Es
dürfte für unsere Generation nicht unin-
teressant sein, die Mitglieder jenes ersten
Ausschusses zu erfahren. Es waren: Pro-
fessor Dr. v. Hefele, Tübingen, Vor-
stand, Pfarrer H c r r m a n n - Wurmlingen,
Stellvertreter: Rektor v. Bücher, Ell-
wangen; Dr. Dursch, Stadtpfarrer in
Rottweil; Professor Egle, Stuttgart;
Professor Konviktsvorsteher H iinpel,
Ehingen, Pfarrer Schulinspektor Kn t t l er,
Achstetten; Pfarrer Laib, Vereinskassier;
Bauinspektor A! o r l o ck, Geislingen;
Pfarrer O r t l i e b, Drackenstein; Bild-
hauer Rieß, Gmünd; Di'. Schwarz,
Böhmenkirch, Schriftführer; Maler Spät h,
Waldsee (?); Professor Dr. Vo g e l m a n n,
Ellwangen; Pfarrer Schulinspektor W e r -
fer, Essendorf. Laib verschied als der
Letzte von dieser alten Garde; als Vor-
letzter starb I900 Hofbaudirektor v. Egle.
Der Verein zählte gleich beim Eintreten
in die Oesfentlichkeit 527 Mitglieder in
24 Zweigvereinen, darunter ea. 130 Laien.
Als förmlich hochinteressante Denkwürdig-
keit sei nachstehend aus der Vergangen-
heit herangezogen die Liste der Mitglieder
des Zweigvereins Stuttgart; sie lalltet:
Di'. Amman, Frau v. B erlichin gen,
Bestlin, Stadtpfarrer in Weilderstadt,
Fräulein v. Beulwitz, Hofdame der
Prinzessin Marie, Baron v. Cotta,
D a n g e l b e ek e r, Kaufmann, Dan n-
ecker, Stadtpfarrer, Egle, Professor,
Eberlein, Maler, v. Gegenbaur,
Hofmaler, Göser, Vikar in Weilderstadt,
Div Heine in Cannstatt, Hohe u st ein,
Aialer, Keller, Hofmusiker, v. Knapp,
Hosbaumeister,Ol'.Kreuzer,Kaplan, Kü b-
l e r, Postrevisor, K u r z, Professor, L a m-
b e r t y, Bilderrestanrateur, Leins, Archi-
tekt, Lewald, August, Frau v. Biber-
stein in Cannstatt, v. Lindpaintner,
Hofkapellmeister, Sä me, Hoftheaterregis-
fenr, M ü hieb a ch, Pfarrer in Hohen-
Asperg, Müller, Lehrer an der Kunst-

schule, v. Reh er, Professor, Peter,
Pfarrer in Dätzingen, P i l g r a in, Maler,
v. Reischach, Baron, Dr. Rieß, 9ie-
daktenr, v. R üpp lin, General,S eyffer,
Professor, Redakteur des „Staatsanzei-
gers", Dr. S e i f f e r h e l d, Setz, Pfarrer
in Unterboihingen, Sehe er er, Maler in
München, S ch l i e r h o l z in Maulbronn,
S t i r n b r and. Maler, S t o ck i n g e r,
Jurist, Fräulein v. Stuben r a n ch,
Frau v. Sturmfeder, Hofdame I. K.
Hoheit der Kronprinzessin, Vogt, Dekan
in Lndwigsbnrg, Werfer, Kaplan
in Nenhausen; es sind 34 Laien neben
9 Geistlichen! Gewiß hat zu dieser Fre-
quenz auch der damalige junge Redakteur
und Gründer des „Deutschen Volksblattes",
Di'. Fl. Rieß, beigetragen, mit welchem
Laib eng liirt war, wie an anderer Stelle
angeführt wird. Am 17. November 1854
erfolgte ein bischöfliches Dekret an die
gesammte Diözesangeistlichkeit, in welchem
der Diözesanknnstverein derselben nach-
haltig empfohlen wurde, und in welchem
der Wunsch und Wille ausgesprochen war,
daß die Ortspfarrer bezw. Stiftungsräthe
in den entsprechenden Fällen den Rath
des Diözesankunstvereins einholen mögen.
Auf das Jahr 1855 erschien sodann der
erste Bericht über die Wirksamkeit des
Vereins von seiner Gründung bis Licht-
meß 1855 fainnit dem ersten Mitglie-
be r v e r z e i ch n i ß (ein solches wäre, u»t
das auch hier anzuregen, nicht nur sehr
interessant, sondern eine Notwendigkeit
auch für die Gegenwart), und man kann
daraus ersehen, welch' freudige Begeiste-
rung und Liebe zur Sache damals ge-
herrscht hat. Von da an ist der Verein
am Leben geblieben bis heute; wenn er
auch in den Wirren der 70er Jahre vor
anderen Dingen znrücktrat — aufgelöst hat
er sich nie; es bedurfte nur einer An-
regung in ruhiger gewordener Zeit, und
1880 erhob er sich wieder zu neuem
Leben, um, so hoffen wir, kräftig und
blühend zu bleiben, denn seine Aufgaben
sind wahrlich noch lange, lange nicht er-
füllt.

Wenige haben eine Ahnung davon, wie
umständlich, zeitraubend und schwierig eS
ist, das Kassenamt eines Vereins zu füh-
ren, der sich gleich über ein ganzes Land
erstreckt, und die Zahlungen re. dafür zu
 
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