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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 21.1903

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Nr. 4
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Kümmel, Konrad: Pfarrer a. D. Friedrich Laib, [2]: zugleich ein Stück Vereinsgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.15936#0038

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Hercnisgegeben und redigirt von Pfarrer vetzel in St. LIiristina-Ravensbnrg.

Verlag des Rottenburger Diozefan-Aunstvereius;
Aomiuissiousverlaa der Doruschen Buchhandlung (Friedr. Alber) in Ravensburg.

Lr. 4.

Erscheint monatlich einmal. Halbjährlich für M. 2.— durch die württemberglschen, M. 2.20
durch die bayerischen und die Reichspostanstalten, Kronen 2.64 in Oesterreich, Frcs. Z.40 in
der Schweiz zu beziehen. Bestellungen werden auch angenommen von allen Buchhandlungen TQQQ
sowie gegen Einsendung des Betrags direkt von der Dornschen Verlagsbuchhandlung in S Cj *
Ravensburg (Württemberg) zum Preise von M. 2.06 halbjährlich.

Pfarrer a. D. Friedrich Caib.

Zugleich ein Stück Verciusgeschichte.

Von K. K ü m m e l.

(Schluß.)

Die zweite Art der Wirksamkeit des
Verstorbenen fiir den Diözesanknnstverein
war seine umfassende literarische
T h ä t i g k e i t, welche in der Schaffung
und Redaktion des Organs „Kirchenschmuck"
gipfelte. Nach § 20 der damaligen Satz-
ungen waren zuerst Organe des Vereins:
das in Köln erscheinende „Organ für
christliche Kunst" (Köln war damals Zen-
trmn und Vorort der Bewegung für kirch-
liche Kunst in Deutschland); für mehr
lokale Bedürfnisse das „Deutsche Volks-
blatt" oder für mehr populäre Zwecke das
„Katholische Sonntagsblatt", redigirt von
Dr. Fl. Rieß, für die redenden Künste
das „Organ für kirchliche Tonkunst" von
Pfarrer Ortlieb. (Die kirchenmusikalischen
Bestrebungen ivaren anfangs auch in dein
D. K.-V. eingeschlossen; daher ihre Ver-
treter Ortlieb und Reihing Ausschußmit-
glieder ; erst später folgte die Abzweigung
der Cäcilienvereine.) Außerdem waren nach
§ 22 jährliche Vereinsgaben vorge-
sehen. Bald kam auch noch der anno 1851
neugegründete „Katholische Volks- und
Hauskalender" dazu, welchen Pfarrer Laib
mit Fl. Rieß schon von Anfang an heraus-
gab und bearbeitete (damals stand auf
dein Kalender: „Verfaßt mit Freunden
und verlegt von Dr. Fl. Rieß"); später,
von 1861 an, trug er auf dem Titelblatt
den Namen Laib als des einzigen Verfas-
sers bis zum Jahre 1869; hier behandelte
er ii. a. „die schönsten katholischen Kirchen

I in Württemberg" in populärer und doch
! prinzipieller Weise. Es mag bem Ver-
j storbenen eine schöne Genugthuung gewesen
sei», als er später erleben durfte, daß die
im Kalender anno 1854 gegebene An-
regung in Betreff der heutigen katholischen
Kirche in Eßlingen (damals noch — Kelter!)
schönsten Erfolg hatte, wie er noch in den
letzten Monaten seines Lebens die Freude
hatte, zu schauen, daß sogar die Dom-
baufrage von Rottenburg, welche er in
! demselben Artikel zum Finale kräftig be-
rührte, nunmehr ihrer definitiven Lösung
durch seinen eigenen Neffen entgegengeführt
wird. (Wir verweisen in Betreff dieses
Passus auf den „Katholischen Volks- und
Hauskalender" pro 1904, in welchem die
Dombaufrage eingehend behandelt werden
wird.) Anno 1855 wurde mit dein ersten
Vereinsbericht die erste Vereins gäbe
ausgegeben, die „Formenlehre des roma-
nischen und gothischen Baustils", nebst
einem Anhang über Paramentik, mit 17
Bildertafeln, ein bahnbrechendes Werk, an
welchem Laib seinen großen Antheil hatte.
Aber immer mehr machte sich das Bedürf-
nis; geltend, ein ständiges eigenes Organ
für die Diözese zu haben; es war dies
eine Lebensbedingung für den neuen Ver-
ein. Und so entstand 1857 zunächst der
„Kirchenschmuck" als „Archiv für weib-
liche (kirchliche) Handarbeit zur Hebung
der Paramentenstickerei unter Anwendung
der Grundsätze gediegener mittelalterlicher
Kunst" ; die drei Herausgeber waren Laib,
Di-. Rieß und Dr. S chwarz. Im
Jahr 1860 wurde daraus der eigentliche
„Kirchenschmuck" als Archiv für kirchliche
Kunstschöpfungen und christliche Archäologie
 
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