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viert. Bei den Altarsäulen wurde Alumi-
nium verwendet, dessen Glanz sofort etwas
störend wirkt. Den Hochaltar ziert ein
größeres Gemälde ans Leinwand, das die
14 heiligen Nothelfer darstellt. Leider ist
der Name des Autors nicht angegeben.
Auf dem Nebenaltar findet sich ein von
Philipp Güttinger 1757 gestiftetes Vesper-
bild, das nach dessen Angabe 140 fl. ge-
kostet hat. Dasselbe stand ursprünglich
auf einem Tische mit geschnitztem Bal-
dachin in der Kirche unter dem Chorbogen,
wurde aber anläßlich der 1758 vorge-
nommenen Renovation auf ven Neben-
altar transferiert. Der zweite Nebenaltar
ist dem hl. Antonius und der hl. Ottilia
geweiht. Neuerdings wurde auf demselben
eine Lonrdesgrotte errichtet.
Die Wände werden im Schiff und Chor
durch Pilaster mit Kapitäleu gegliedert,
über denen Gesimse mit guter Profilbil-
dung und reiche Zopforuameute angebracht
sind. Der Sockel ist in Felder eingeteilt
und marmoriert. Die Wände und der
Plafond sind in ganz hellen lichten Tonen
gehalten. Besonders reich gehalten ist der
Chorbogen mit den Namen der 14 hei-
ligen Nothelfer und der Involution: »ora
pro nobis!«
Am schönsten präsentiert sich den: Auge
der Plafond mit seiner reichen Stuckatur
und seinen vielen Bildern, je mit ent-
sprechenden Inschriften. Elftere ist weiß
gehalten, teilweise mit Gold ausgelichtet,
teils ganz vergoldet oder versilbert. Die
einzelnen. Flächen sind durch weiche Töne
hervorgehobeu. In denselben befinden sich
insgesamt 21 Bilder. Im Chor schauen
wir fünf Bilder. Das große Freskobild
in der Mitte, von Siebenrock gemalt, zeigt
Christus am Kreuze. Der himmlische Vater
hält auf dem Throne sitzend das Kreuz
Christi, vor letzterem der hl. Geist, links
Maria, rechts Johannes der Täufer, unten
die armen Seelen, deren eine ein Engel
aus. dem Feuer herausholt, deren andere
aus einem Kelche ans Engels Hand Labung
erhält. In den Ecken sind in vier Kar-
tuschen die vier Evangelisten rot in rot
gemalt.
Das Hauptbild am Plafond des Schisses,
ebenfalls von Siebenrock neu al fresco
hergestellt, zeigt Christus auf dem Throne,
umgeben von Maria und den 14 heiligen
Nothelfern, und macht wegen seiner guten
Zeichnung und seiner Farbenpracht einen sehr
f Uten Eindruck. Um dieses Hauptbild sind 14
kleinere Bilder gruppiert, Symbole allego-
rischer und biblischer Natur, die das unschul-
dige, Gott wohlgefällige und opferfreudige
Leben der 14 Heiligen sowie ihre vielver-
mögende Fürbitte im Leben und Sterben
zum Ansdruck bringen sollen. Wir sehen
hier 14 Städte, einen Turin mit 14 Schil-
den (Hohelied 4, 4), 14 Lilien, die am
Wasser stehen (Eccl. 50, 8), einen Turm
mit 14 Laternen, 14 Schöpfbrunnen (Ecel.
50,3), Wolken mit 14Sternen(Deut. 1,10),
Rosenstrauch mit 14 Rosen, 14 Lämmer
(Rum. 39, 13), einen Altar mit ^Leuch-
tern (Apok. 1, 12), herabfallende Regen-
tropfen (Deut. 5, 2), einen Kranken, für
den die 14 Nothelfer bitten, sodann den
Höllenrachen, zwei Seelen bedrohend.
Maria und die 14 Nothelfer legen bei
dem Weltenrichter Fürbitte für einen Ster-
benden ein. Diese 14 Medaillonsbilder,
alnvechslungsweise grau und in grau und
rot in rot gemalt, sind alt und nicht
gerade fein gearbeitet, desgleichen das
Freskobild über der Empore mit dem Orte
Dischingen und Schloß Taxis, beut hei-
ligen Johannes dem Täufer als Patron
von Dischingen und dein hl. Papst Alexan-
der (wohl mit Rücksicht auf die Bestätigung
der Wallfahrt durch Papst Alexander Vli.
1667). Unter der Empore sind 4 größere
Oelgemälde angebracht, welche die Ent-
stehung der Wallfahrt „Vierzehnheiligen"
darstellen. Dieselben haben aber keinerlei
künstlerischen Wert.
Der Gesamtaufwand für die Renova-
tion betrug 3400 M. und wurde aus den
vorhandenen Mitteln der Kapellenpflege
bestritten.
24. Kapelle zu Iggenhausen,
Pfarrei Dischingen.
Dieses hoch und freundlich oberhalb des
Orts am Bergabhang gelegene Kirchlein
wurde von einer Gräfin von Oettiugen,
welche im nahen Schloß Katzenstein resi-
dierte und nahe an der Stelle, wo jetzt
die Kapelle steht, den Fuß gebrochen hatte,
ex voto erbaut. An dein Chore der Ka-
pelle war eine alte Klause angebracht, die
im 18. Jahrhundert noch bestand und wo
der letzte Eremit aus dem Kloster Christ-
viert. Bei den Altarsäulen wurde Alumi-
nium verwendet, dessen Glanz sofort etwas
störend wirkt. Den Hochaltar ziert ein
größeres Gemälde ans Leinwand, das die
14 heiligen Nothelfer darstellt. Leider ist
der Name des Autors nicht angegeben.
Auf dem Nebenaltar findet sich ein von
Philipp Güttinger 1757 gestiftetes Vesper-
bild, das nach dessen Angabe 140 fl. ge-
kostet hat. Dasselbe stand ursprünglich
auf einem Tische mit geschnitztem Bal-
dachin in der Kirche unter dem Chorbogen,
wurde aber anläßlich der 1758 vorge-
nommenen Renovation auf ven Neben-
altar transferiert. Der zweite Nebenaltar
ist dem hl. Antonius und der hl. Ottilia
geweiht. Neuerdings wurde auf demselben
eine Lonrdesgrotte errichtet.
Die Wände werden im Schiff und Chor
durch Pilaster mit Kapitäleu gegliedert,
über denen Gesimse mit guter Profilbil-
dung und reiche Zopforuameute angebracht
sind. Der Sockel ist in Felder eingeteilt
und marmoriert. Die Wände und der
Plafond sind in ganz hellen lichten Tonen
gehalten. Besonders reich gehalten ist der
Chorbogen mit den Namen der 14 hei-
ligen Nothelfer und der Involution: »ora
pro nobis!«
Am schönsten präsentiert sich den: Auge
der Plafond mit seiner reichen Stuckatur
und seinen vielen Bildern, je mit ent-
sprechenden Inschriften. Elftere ist weiß
gehalten, teilweise mit Gold ausgelichtet,
teils ganz vergoldet oder versilbert. Die
einzelnen. Flächen sind durch weiche Töne
hervorgehobeu. In denselben befinden sich
insgesamt 21 Bilder. Im Chor schauen
wir fünf Bilder. Das große Freskobild
in der Mitte, von Siebenrock gemalt, zeigt
Christus am Kreuze. Der himmlische Vater
hält auf dem Throne sitzend das Kreuz
Christi, vor letzterem der hl. Geist, links
Maria, rechts Johannes der Täufer, unten
die armen Seelen, deren eine ein Engel
aus. dem Feuer herausholt, deren andere
aus einem Kelche ans Engels Hand Labung
erhält. In den Ecken sind in vier Kar-
tuschen die vier Evangelisten rot in rot
gemalt.
Das Hauptbild am Plafond des Schisses,
ebenfalls von Siebenrock neu al fresco
hergestellt, zeigt Christus auf dem Throne,
umgeben von Maria und den 14 heiligen
Nothelfern, und macht wegen seiner guten
Zeichnung und seiner Farbenpracht einen sehr
f Uten Eindruck. Um dieses Hauptbild sind 14
kleinere Bilder gruppiert, Symbole allego-
rischer und biblischer Natur, die das unschul-
dige, Gott wohlgefällige und opferfreudige
Leben der 14 Heiligen sowie ihre vielver-
mögende Fürbitte im Leben und Sterben
zum Ansdruck bringen sollen. Wir sehen
hier 14 Städte, einen Turin mit 14 Schil-
den (Hohelied 4, 4), 14 Lilien, die am
Wasser stehen (Eccl. 50, 8), einen Turm
mit 14 Laternen, 14 Schöpfbrunnen (Ecel.
50,3), Wolken mit 14Sternen(Deut. 1,10),
Rosenstrauch mit 14 Rosen, 14 Lämmer
(Rum. 39, 13), einen Altar mit ^Leuch-
tern (Apok. 1, 12), herabfallende Regen-
tropfen (Deut. 5, 2), einen Kranken, für
den die 14 Nothelfer bitten, sodann den
Höllenrachen, zwei Seelen bedrohend.
Maria und die 14 Nothelfer legen bei
dem Weltenrichter Fürbitte für einen Ster-
benden ein. Diese 14 Medaillonsbilder,
alnvechslungsweise grau und in grau und
rot in rot gemalt, sind alt und nicht
gerade fein gearbeitet, desgleichen das
Freskobild über der Empore mit dem Orte
Dischingen und Schloß Taxis, beut hei-
ligen Johannes dem Täufer als Patron
von Dischingen und dein hl. Papst Alexan-
der (wohl mit Rücksicht auf die Bestätigung
der Wallfahrt durch Papst Alexander Vli.
1667). Unter der Empore sind 4 größere
Oelgemälde angebracht, welche die Ent-
stehung der Wallfahrt „Vierzehnheiligen"
darstellen. Dieselben haben aber keinerlei
künstlerischen Wert.
Der Gesamtaufwand für die Renova-
tion betrug 3400 M. und wurde aus den
vorhandenen Mitteln der Kapellenpflege
bestritten.
24. Kapelle zu Iggenhausen,
Pfarrei Dischingen.
Dieses hoch und freundlich oberhalb des
Orts am Bergabhang gelegene Kirchlein
wurde von einer Gräfin von Oettiugen,
welche im nahen Schloß Katzenstein resi-
dierte und nahe an der Stelle, wo jetzt
die Kapelle steht, den Fuß gebrochen hatte,
ex voto erbaut. An dein Chore der Ka-
pelle war eine alte Klause angebracht, die
im 18. Jahrhundert noch bestand und wo
der letzte Eremit aus dem Kloster Christ-