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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 23.1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.15938#0058

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4S

nische Ausführung imb Billigkeit des Preises !
auszeichnen. Jedes Album soll die Gennilde oder !
die Skulpturen eines Museums behandeln und j
die Vereinigung sämtlicher Albums soll ein Pracht- !
werk bilden Jedes Album enthält 40 Ansichten
und kostet Frcs. 5.—. Das vorliegende erste ;
Album, Galle lia Pi Ui Firenze, ist gut ansge- \
wählt und sind die Photographien vorzüglich
gelungen.

Die Patronate der Heiligen. Ein

alphabetisches Nachschlngebuch für Kirchen-,

Kultur- und Kunsthistoriker sowie für den

praktischen Gebrauch des Geistlichen von

Dietr. H. Kerler. Uli», H. Kerler M. 6.50.

Ein Rezensent der „Augsb. Postztg." hat sich
über das vorliegende Buch ziemlich ungünstig
ausgesprochen und hat dem Verfasser die allzu
große Vollständigkeit seines Verzeichnisses vor- !
geworfen, die bis zur Geschmacklosigkeit gehe.
Man kann den Standpunkt dieses Referenten in
geivissem Sinne begreifen. Bei der gegenwärtigen
lieblichen Art konfessioneller Polemik soll es uns
ivnndern, wenn nicht auch das Buch von Kerler
dem einen und andern „teuren" Mitbruder Stoff
liefern muß zu den „mit Recht so beliebten" Vor-
trägen über „Heidentum und Aberglauben in der
römischen Kirche", über die „Inferiorität des
Papsttums", wo die Handschuhmacher und Laternen- .
anzünder ihre besonderen Patrone haben, wo man
gegen Leibweh, Podagra, Migräne je eine» andern !
Heiligen „anbetet".

Doch derartige Erwägungen dürfen für die
Beurteilung einer wissenschaftlichen Arbeit ivie
die vorliegende nicht maßgebend sei», zumal der
Verfasser seiner Aufgabe als Historiker, völlig
objektiv gegenübertritt. Im Vorworte, wo der
Verfasser von der Entstehung der Heiligenpatro-
nate im allgemeinen spricht, ivird auch der Katholik
nichts finde», woran er mit Recht Anstoß nehmen '
könnte. Kerler sagt hier ». n.: „Nur in den 1
seltensten Fällen kann für das Patronat aus- i
drückliche Bestimmung der Kirche angeführt wer- !
den, vielmehr haben wir hier in der Hauptsache
ein Stück Volksdichtung. . . ."

Was das Nachschlagewerk selbst anbelangt, j
können mir natürlich auf Einzelheiten nicht naher
eingehen. Das eine aber kann gesagt werden,
daß hier für Archäologe», Knltnrhistoriker rc. mit
nngehenrem Fleiß ein Material zusannnengetragen
ist, ivie es in dieser Vollständigkeit bisher nir-
gends auch nur annähernd geboten war. Wir
begrüßen daher aufs wärmste das Erscheinen
dieses Werkes, das bald zum unentbehrlichen
Rüstzeug auch für de» Kunsthistoriker geworden :
sein dürfte. Für eine Neuauflage möchten wir
dem Herrn Verfasser zwei Wünsche nahelege».
Fürs erste würden wir es nach mehr als einer
Seite hin für besser halte», ivenn nicht die Patro-
nate, sondern die Patrone in alphabetischer
Ordnung den Grundstock des Buches bilden würden,
die Patronate könnten dann umgekehrt in einem
Register zusnmmengestellt erscheinen. Zweitens
wäre es dringend wünschenswert, daß jedes Patro-
nat irgendwie quellenmäßig belegt würde. Frei- i

lief) würde das Buch dadurch an Umfang bedeu-
tend vergrößert werden. Anderseits würde es
aber für einen jeden, der wissenschaftlich arbeitet,
an Wert und Brauchbarkeit ungemein gewinnen.

Buchloe. Dr. D a m r i ch.

C o n c e p t i o immaculata in alten

Darstellungen von I)r. I. Graus, Graz.
Styria. M. 1.50.

Der rühmlich bekannte Verfasser schildert zuerst
in aller Kürze, wie die von Anfang an implicite
geglaubte Lehre von der unbefleckten Reinheit
Mariens sich allmählich zur allgemeinen und aus-
drücklichen Lehre der Kirche entwickelte. Hierauf
geht er zur Besprechung der künstlerischen Dar-
stellungen dieses Geheimnisses über. Die byzan-
tinische Kunst und in der frühesten Zeit auch die
des Abendlandes suchte den Gedanken der unbe-
fleckten Empfängnis Mariens nuszudrücken im
Bilde der Mutter Anna, ivie sie in ihreni Garten
von einem Engel gesegnet ivird, oder noch häufiger
ln der Begegnung von Joachim und Anna vor
der goldenen Pforte. Später beschritt man einen
andern Wog, indem man das Bild der Jungfrau
mit Symbolen und Allegorien umgab, wie h'ortus
conclusus, fons signatus, Lilie :c., die ihre Un-
beflecktheit andenten sollten. Allerdings geht es
nicht an, alle Bilder, in denen Maria als reine
Jungfrau dargestellt ist, speziell als Bilder der
unbefleckten Empfängnis zu nehmen, das gilt
namentlich von den Darstelluiigen der Aehren-
kleidjungfrau Tarnt ihren Urbildern in Mailand
lind St. Maximns, die Graus hier heranzieht.
Dagegen ist sehr dankenswert die, wenn auch
nicht vollständige, Zusammenstellung von Kunst-
denkmälern, vom 16. Jahrhuiidert angefnngeii,
in ivelchen deutlich der Gedanke der unbefleckten
Empfängnis ausgesprochen ist. Das Höchste
erreicht hier Murillo mit seinen wahrhaft über-
irdischen Jdenlgestnlten der Reinheit und Jung-
fränlichkeit. Das mit 16 guten Jllustrationeii
nusgcslattete Schristchen bietet einen guten lieber-
blick über die Entwicklung dos Jmmakulatnbildes
und besitzt für uns Katholiken in gewisseni Sinne
auch apologetischen Wert.

B. _ D.

Verlosung von Kn » st werke n. Die
deutsche Gesellschaft für christliche Kunst veran-
staltet für ihre Mitglieder alljährlich eine Ver-
losung von Originalkunstwerken und künstlerischen
Reproduktionen, ivobei jedes Mitglied innerhalb
vier Jahren einen Gewinn erhält. An den Ver-
losungen nehmen jene Mitglieder teil, welche der
Gesellschaft vier Jahre angehören und nicht inner-
halb der vorausgegangenen drei Jahre ge>vonne)i
haben. Gewinne treffen also pro 1904 auf jene
Mitglieder, die vor 1901 eintraten und noch
nicht gewannen; ferner jene, die 1901 eintraten.
Die Verlosung pro 1904 fand am 6. März statt,
das Resultat wird denmächst den Mitgliedern
bekannt gemacht.

Hiezu eine Kunstbeilage:

Entwürfe zu einem Glasgemälde und
einem Mosaik.

Stuttgart, Buchdruckers der Akt.-Gel. »Deutsches Botkäblatt".
 
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